22.5.18

Museum beim Markt, Karlsruhe

Sonderausstellung "Südwestdeutscher Keramikpreis"

(blm) Die Besten im Südwesten – die Leistungen der Keramikkünstler im deutschen Südwesten sind preiswürdig. Das beweist die neue Sonderausstellung im Museum beim Markt ab dem 19. Mai. Sie zeigt herausragende Beiträge zum „Südwestdeutschen Keramikpreis“, der 2017 erstmalig ausgelobt wurde. Die Ausstellung bietet einen facettenreichen Überblick über die Gestaltungsvielfalt zeitgenössischer Keramik.

„Uniform“. Stephanie Marie Roos. © Stephanie Marie RoosDas Spektrum umfasst Gebrauchskeramik wie Teegeschirr oder Vasen, figural-erzählerische Positionen, abstrakte Arbeiten mit reinem Objektcharakter sowie konzeptuell-analytische Werke. Trotz der großen Unterschiede vereint alle Exponate ein gemeinsamer Nenner: das Material Ton oder Porzellan als Basis für keramisches Schaffen.

„Uniform“. Stephanie Marie Roos. © Stephanie Marie Roos

„o.T.“ Kiho Kang. © Kiho Kang

Auf Initiative des Bundes der Kunsthandwerker Baden-Württemberg und der SV SparkassenVersicherung 2017 ins Leben gerufen, dient der Preis der Förderung keramischen Schaffens. Teilnahmeberechtigt waren Künstlerinnen und Künstler, deren Material Ton oder Porzellan ist und die in Baden- Württemberg oder Rheinland-Pfalz tätig sind. Aus den insgesamt 57 Bewerbern nominierte die fünfköpfige Fachjury eine Gruppe von 16 Finalisten. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro dotiert, das von der SV SparkassenVersicherung gestiftet wurde.

Der 1. Preis, prämiert mit 7.000 Euro, ging an Stephanie Marie Roos (*1971) aus Achern (Baden-Württemberg) für ihre figürlichen Arbeiten. Die international bekannte Künstlerin überzeugte die Jury mit ihrer kreativen und technisch professionellen Umsetzung sozialkritischer Themen. Roos richtet mit ihrer wiedererkennbaren künstlerischen Handschrift den Fokus stets neu auf hochaktuelle Aspekte unserer Alltagswelt. Sie hinterfragt diese kritisch und interpretiert sie zum Teil in augenfälliger Überzeichnung.

Den 2. Preis mit 3.000 Euro erhielt Kiho Kang (*1980) aus Bad Ems (Rheinland- Pfalz) für seine Installation aus klar strukturierten Gefäß- und Formstudien.

Das vielteilige, auf harmonische Erdtöne reduzierte Ensemble vereint geometrische, akribisch per Hand aufgebaute Gefäße. Die stilllebenhafte Arbeit zeugt von Kangs sicherem Gespür für Harmonie in der Komposition von Formen und Farben. Die sichtbaren Fingerspuren auf jedem Stück dokumentieren den manuellen Schaffensprozess von der weichen Tonmasse hin zur stereometrischen Form.

Eine Belobigung sprach die Jury den Arbeiten von Nicole Thoss (*1979) aus Höhr-Grenzhausen (Rheinland Pfalz) aus. Die Künstlerin verwendet die Keramik als Bildträger und nutzt drucktechnische Verfahren für ihre collagenartigen Motive. Ihre Arbeiten entwickelt sie über den rein ästhetischen Aspekt hinausgehend weiter zu einem Vermittler politischer Botschaften und gesellschaftskritischer Inhalte.

Der Südwestdeutsche Keramikpreis ist eine Kooperation der SV SparkassenVersicherung, des Bundes der Kunsthandwerker Baden- Württemberg e.V., des Badischen Landesmuseums und des Keramikmuseums Westerwald Höhr-Grenzhausen. Dort war die im Museum beim Markt in Karlsruhe präsentierte Auswahl von Arbeiten aller Finalisten bis Februar 2018 zu sehen.


„Südwestdeutscher Keramikpreis“
19.5.2018 – 6.1.2019, Museum beim Markt
Di–Do 11–17, Fr–So, Feiertage 10–18 Uhr
(ab November geänderte Öffnungszeiten)
4 Euro / erm. 3 Euro

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