20.2.18

Papierentsäuerung in der Badischen Landesbibliothek

Erstes Teilprojekt am stark nachgefragten Oberrhein-Bestand erfolgreich abgeschlossen

(blb) Die meisten zwischen 1850 und 1990 produzierten Papiere enthalten ligninhaltige Fasern und saure Substanzen. Im Laufe der Zeit verlieren sie ihre Stabilität, werden braun und brüchig. Archive und Bibliotheken setzen daher seit den 1990er-Jahren verschiedene Verfahren zur Papier-entsäuerung ein. Im Dezember 2017 konnte die Badische Landesbibliothek ein erstes Teilprojekt zur Papierentsäuerung ihres stark nachgefragten Oberrhein-Bestandes abschließen. Mehr als 6.500 Bände wurden dafür von einem externen Dienstleister abgeholt, neutralisiert und mit einer alkalischen Reserve versehen, um so die Dauerhaftigkeit des Papiers zu verbessern.

Papierentsäuerung im Oberrhein-Bestand der Badischen Landesbibliothek„Die entsäuerten Bände sind nun auf ihren angestammten Regalplatz nach Karlsruhe zurückge-kehrt und stehen den Nutzerinnen und Nutzern der Badischen Landesbibliothek wieder zur Verfügung“, berichtet Bibliotheksdirektorin Dr. Julia Hiller von Gaertringen. Bei dem sog. Ober-rhein-Bestand handelt es sich um eine für die Badische Landesbibliothek bedeutende Sammlung von Druckwerken mit inhaltlichem Bezug zur Region Baden und ihren angrenzenden Gebieten. Enthalten sind mehr als 60.000 Bände u.a. zu den Themen Recht und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, Religion, Geschichte, Geographie, Kunst und Kultur sowie Erziehung und Bildung. Zu 50 % setzt sich diese Sammlung aus in Baden gedruckten Werken zusammen, für deren Er-haltung die Badische Landesbibliothek als Pflichtexemplarbibliothek in Baden-Württemberg eine besondere Verantwortung trägt.

Das Land Baden-Württemberg bezuschusste die Papierentsäuerung der Badischen Landesbiblio-thek zu 50 % im Rahmen des Landesrestaurierungsprogamms. Bei diesem Programm kooperie-ren das Landesarchiv Baden-Württemberg, die wissenschaftlichen Landesbibliotheken sowie die Universitätsbibliotheken und -archive miteinander. Die zweite Hälfte der Finanzierung übernahm die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters. Sie stellte 2017 erstmals Sonder-mittel aus dem Haushalt des Bundes zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts bereit. Die Aus-wahl der aufgrund einer bundesweiten Ausschreibung geförderten Projekte erfolgte auf Basis von Empfehlungen des Fachbeirats der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) in Berlin. Die Badische Landesbibliothek hatte mit ihrem Antrag Erfolg.

Foto: © BLB

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