3.7.17

Schlossgarten Schwetzingen

Der historische Ort auf der inneren Landkarte der Jugendlichen

(ssg) Wie kann der Umgang mit dem kulturellen Erbe an die nächsten Generationen vermittelt werden? Für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ist Vermittlung eine zentrale Aufgabe. Im Schlossgarten Schwetzingen fand jetzt ein Projekt unter Leitung der Technischen Hochschule Dortmund statt, bei dem Schülerinnen und Schüler des Mannheimer Elisabeth-Gymnasiums einen Tag lang das berühmte Gartendenkmal erforschten. „Wir müssen neue Wege finden, auf denen wir das kulturelle Erbe und seine Bedeutung für junge Menschen und folgende Generationen greifbar machen“, erläutert Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Projekt mit Mannheimer Schule
Um das Verstehen eines historischen Ortes geht es – so erläutern die Fachleute der Technischen Hochschule Dortmund das Projekt. Das Geflecht von kurfürstlicher Residenz in Mannheim und Sommerresidenz in Schwetzingen, eine für junge Menschen nicht mehr sichtbare Landkarte historischer Bedeutungen von Orten der Kurpfalz, in Beziehung zu setzen mit der heutigen Lebenswelt der Jugendlichen sei das Ziel des Projektes. „Dabei ist nicht nur die geografische Orientierung gemeint, sondern viel stärker noch wird auf die kulturelle Zugehörigkeit innerhalb einer heterogenen und multikulturellen Gesellschaft abgezielt“ – so formulieren die wissenschaftlichen Betreuer des Projektes die Aufgabe.

Forschungsschwerpunkt an der Hochschule Dortmund
Das Projekt gehört zum Arbeitsgebiet des Seminars für Kunst und Kunstwissenschaft an der Technischen Hochschule Dortmund unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Welzel und Christopher Kreutchen. „Was die Welt im Innersten zusammenhält, ist Kommunikation, genauer gesagt das unerschöpfliche und spezifisch menschliche Potential, Netzwerke direkter und indirekter, enger und loser, naher und ferner Verbindung herzustellen.“ So definieren die Verantwortlichen ihre Ziele. Vergleichbare Projekte fanden bereits an anderen Orten statt – etwa im Lustschloss Benrath bei Düsseldorf, angelegt ebenfalls unter Kurfürst Carl Theodor und Kurfürstin Elisabeth Auguste, genau wie Schwetzingen.

Schülergruppe im Schwetzinger Schlossgarten bei der Einführung in die Projektarbeit
SSG-Geschäftsführer Michael Hörrmann begrüßt die Schülerinnen und Schüler des Mannheimer Elisabeth-Gymnasiums und die Gruppe der Studentinnen und Studenten der TH Dortmund. Foto © ssg

Unterwegs im Garten des Kurfürsten
In kleinen Teams sind die Schülerinnen und Schüler, zusammen mit den Studierenden der Hochschule, im Schlossgarten unterwegs und erarbeiten sich einen Zugang zu einem Kunstwerk, einem Gebäude oder einem Ort im Garten, der sie interessiert. Natürlich kommen dabei die Techniken zum Einsatz, die zur Lebenswelt der Jugendlichen gehören: Smartphones und Kameras. Dabei entwickeln die Schülerinnen und Schüler persönliche Wege durch den historischen Garten – ganz der Tradition folgend, denn, so erklären die Projektbetreuer: „Ein frühneuzeitlicher Garten wie derjenige in Schwetzingen ist immer als ein performativer und diskursiver Ort angelegt worden, in dem der Fürst mit seinen Gästen Routen abschreitet und Unterhaltungen führen kann.“

Symposium im Herbst
Mit den Fragen der Übergabe der kulturellen Werte an künftige Generationen befassen sich die Staatlichen Schlösser und Gärten in einem großen Symposium, das am 20. Oktober in Schloss Mannheim stattfinden wird. Bei dieser Gelegenheit wird auch die Projektgruppe der TU Dortmund gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern aus Mannheim mit dabei sein und die Ergebnisse ihres Tages im Schlossgarten Schwetzingen vorstellen. „Das wird die hochkarätigen Vorträge und Podien des Symposiums um ein eindrucksvolles Praxisbeispiel mit Menschen der jungen Generation ergänzen“, erläutert Dr. Karin Ehlers, die bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg das große Mannheimer Symposium vorbereitet.

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