19.5.17

Alte Klöster und das Konzil von Trient

Vortrag im Themenjahr „Über Kreuz“ in Bad Schussenried

(ssg) Was geschah in Oberschwaben nach der Reformation? Welche konkreten Veränderungen brachte das Konzil von Trient mit seinen wegweisenden Beschlüssen für das Leben, Selbstverständnis und Theologie in einem alten Kloster wie dem Prämonstratenserkonvent von Schussenried? Damit befasst sich Dr. Milan Wehnert in seinem Vortrag am 14. Mai im Bibliothekssaal von Schussenried. Die Veranstaltung gehört zum Themenjahr „ÜBER KREUZ“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, das den Blick auf die Zeit der Reformation und der Gegenreformation in den Klöstern und Schlössern richtet.

Figur eines Kirchenlehrers in der Bibliothek des ehemaligen Klosters SchussenriedDie Alten Orden und das Konzil von Trient
„Identität und Wirken der Prämonstratenser in der katholischen Reform“ – so lautet der Untertitel des Matinee-Vortrags von Milan Wehnert am 14. Mai, den die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum Rottenburg aufs Programm gesetzt haben. Im Reformationsjahr übersieht man gelegentlich, welche entscheidenden Entwicklungen im 16. Jahrhundert für die katholische Welt ihren Anfang nahmen: Das Konzil von Trient ordnete die römische Kirche neu – und die Auswirkungen auf die alten Orden waren enorm. Auch für den 1120 gegründeten Prämonstratenserorden, dessen Mitglieder unter anderem in Kloster Schussenried wirkten, brach mit der Reformation und der katholischen Reform im 16. Jahrhundert eine neue Zeit an. Der Orden rang darum, im neuen konfessionellen Zeitalter relevant zu bleiben und mit seiner religiösen Strahlkraft die Menschen anzuziehen. Das führte nicht nur zur deutlichen Abgrenzung gegen alles reformatorische Gedankengut und dazu, dass alte Heilige und überkommene Traditionen neu eingekleidet wurden. Es beflügelte die Frage nach einem ganz eigenen Blick der Ordenstheologen auf Evangelium und Kirche. Woran sich dies bei den Schussenrieder Prämonstratensern festmachen lässt – das zeigt der Vortrag von Milan Wehnert im Bibliothekssaal des Klosters.

Figur eines Kirchenlehrers in der Bibliothek des ehemaligen Klosters Schussenried

Profundes Wissen vom Fachmann lebendig präsentiert
Dr. Milan Wehnert hat Kunstgeschichte, Katholische Theologie und Mittelalterliche Geschichte in Greifswald, Berlin, Tübingen und Rom studiert. Nach Tätigkeiten am Stadtmuseum Tübingen und am Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Eberhard-Karls-Universität Tübingen ist Milan Wehnert inzwischen Mitarbeiter des Diözesanmuseums in Rottenburg. In seiner Dissertation hat er sich mit Aspekten der Entstehung von katholischen Bildtraditionen nach dem Konzil von Trient befasst.

Die alten Orden und das Konzil von Trient. Identität und Wirken der Prämonstratenser in der katholischen Reform
Vortrag mit Dr. Milan Wehnert
Eine Kooperation mit dem Diözesanmuseum Rottenburg
14. Mai 2017, 11.30 Uhr

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