4.8.17

Junge Zicklein im Naturschutzgebiet Oftersheimer Dünen

(rpk) Seit April dieses Jahres gibt es auf dem Dünenrundweg durch die „Oftersheimer Dünen“ Spannendes zu entdecken: Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe unterstützt eine Herde Burenziegen auf circa vier Hektar die Landschaftspflege. Durch Nachwuchs hat sich die Herde zwischenzeitlich fast verdoppelt.

Die große Besonderheit im Naturschutzgebiet (NSG) „Oftersheimer Dünen“ sind die an Sandlebensräume angepassten Tier- und Pflanzenarten. Viele davon benötigen sonnige und helle Bedingungen. Im Winter 2016/2017 hat der Forst der Gemeinde Oftersheim im Westen des NSG, auf dem sogenannten „Drei-Eichen-Buckel“, einzelne hiebsreife Bäume entnommen und so kleine Lichtungen geschaffen. Für das Landschaftsbild bedeutsame Einzelbäume blieben dabei erhalten.

Ziel der Beweidung ist es, Gebüsche und Brombeeren zurückzudrängen, so dass mehr Licht auf den Sandboden gelangt und lichtbedürftige Pflanzen und Tiere gefördert werden. Ziegen können auch Blätter an hoch gelegenen Busch- und Baumbeständen abfressen und die Rinde der Gehölze abschälen. Als Folge davon sterben junge Bäume ab und der Waldbestand lichtet sich auf. Auf den besonnten Sandböden werden dann die Bestände der stark gefährdeten Pflanzenarten Sandstrohblume, Silbergras und Ohrlöffel-Leimkraut zunehmen und spezialisierte Tierarten wie beispielsweise der Dünen-Sandlaufkäfer, das Steppenbienchen und der Wolfsmilchschwärmer geeignete Lebensbedingungen vorfinden.

Bei den südöstlich von Oftersheim bis zu 21 Meter hoch aufragenden „Oftersheimer Dünen" handelt es sich um die höchsten Binnendünen in Baden-Württemberg. Zu den Dünen zählen unter anderem der Feldherrenhügel, die Friedenshöhe und die nun aufgelichteten Flächen des „Drei-Eichen-Buckels“.

Vor 25 Jahren wurden die Dünen aufgrund ihrer geologischen Besonderheit und den dort vorkommenden spezialisierten Tieren und Pflanzen als NSG ausgewiesen. In den nächsten Jahren werden weitere Dünenflächen aufgelichtet und beweidet. Dies dient dem Schutzzweck des NSG, nämlich der Förderung der an Sand angepassten Arten.

Besucherinnen und Besucher des NSG werden gebeten, ihre Hunde an die Leine zu nehmen, damit die Ziegen nicht beunruhigt werden und aus dem Gehege ausbrechen. Sollte eine Ziege außerhalb des Geheges aufgefunden werden, wird um Benachrichtigung der Personen, die als Kontakt auf den vor Ort angebrachten Infotafeln aufgeführt sind, gebeten.

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