8.2.17
Mauritshuis Den Haag:
Slow Food. Stillleben des Goldenen Zeitalters
(mhh) Unter dem Titel „Slow Food. Stillleben im Goldenen
Zeitalter“ präsentiert das Mauritshuis in Den Haag vom
9. März bis zum 25. Juni 2017 erstmalig eine Ausstellung,
die der Entstehung des Stilllebens gewidmet ist. Anhand von 20
Gemälden zeigt das Mauritshuis die Entstehung dieser Kunstgattung.
Höhepunkt der Ausstellung ist das im Jahre 2012 erworbene,
Meisterwerk „Stillleben mit Käse, Mandeln und Bretzeln“ von
Clara Peeters. Unter anderem beinhaltet die Ausstellung, Meisterwerke
aus dem „Museo Nacional del Prado“ in Madrid, der „National
Gallery of Art“ in Washington, und aus dem „Ashmolean
Museum“ in Oxford.

Clara Peeters, Stillleben mit Käse, Mandeln und Brezeln. Foto:
Mauritshuis
Entstehungsgeschichte der Stillleben
Niederländer und Flamen begannen im 16. Jahrhundert, Lebensmittel
auf Tischen zu drapieren und diese zu porträtieren. Das Stillleben
war geboren. Opulent gedeckte Tische mit verführerischen Appetithappen
und wertvollen Objekten wurden zu einem beliebten Thema. Die detaillierte
Darstellung von Essen, feinem Silber und Glasgeschirr, drapiert
auf einen Tisch, war in dieser Zeit bei vielen Künstlern beliebt.
Die ersten Mahlzeit-Stillleben-Gemälde kamen aus Antwerpen,
wo sie von den Künstlern Clara Peeters und Osias Beert angefertigt
wurden. Zu derselben Zeit, florierte die Kunstgattung im Norden
der Niederlande. Dies ist den Künstlern Floris van Dijck
und Nicolaes Gilles zu verdanken, die ihren Sitz in Haarlem hatten.
Opulente Tafeln aus dem 16. Jahrhundert
Die Kunstwerke, die ab 9. März im Mauritshuis gezeigt werden,
sind eine wahre Augenweide. Die Pioniere des Mahlzeit-Stillleben
wählten für ihre Gemälde Köstlichkeiten wie
Fisch, Austern, Garnelen, Käse, Brot und diverse Feinkost.
Edles Glasgeschirr, goldene Kelche, Tonkrüge oder orientalisches
Porzellan, alles bis in kleinste Detail gemalt, wurden zwischen
den zahlreichen Delikatessen drapiert. Peeters „Stillleben
mit Käse, Mandeln und Bretzeln“ stellt liebevoll die
brüchige Textur des herangereiften Käses, die Weichheit
der abgehobelten Butterstückchen, und das filigrane Lichtspiel
des reflektierenden Messers dar. Clara Peeters‘ Gemälde
sind die Wegbereiter für spätere Werke, wie zum Beispiel
das Tafelbild von Pieter Claesz, welches von Willem Baron van Dedem,
den Freunden des Mauritshuis Foundation, gestiftet wurde. Der gestapelte
Käse in Peeters Kunstwerk, welcher auch eine Besonderheit
in dem Gemälde von Floris van Dijk ist, ist auf einer
akribisch gemalten Damast-Serviette angerichtet.

Osias Beert, Stillleben mit Austern, Früchten und Wein. Foto: Mauritshuis
Mini-Food-Festivals als Rahmenprogramm
Das Museum wird während der Ausstellung kleine Food-Festivals
organisieren, die sich auf die diversen, dargestellten Köstlichkeiten
in den Meisterwerken beziehen werden. Zahlreiche Aktivitäten,
mit dem Fokus auf Essen und Trinken, werden an den Samstagen in
den Monaten März und April angeboten.
Ausstellung
Mauritshuis Den Haag (Plein 29, Den Haag), „Slow Food. Stillleben
des Goldenen Zeitalters”,
9. März – 25. Juni 2017,
geöffnet montags von 13 bis 18 Uhr;
dienstags, mittwochs,
freitags, samstags und sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr,
donnerstags von 10 bis 20 Uhr.
Ausstellungskatalog
Zu der Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog auf
Niederländisch
und auf Englisch veröffentlicht worden. Der Katalog
wurde von dem Senior Konservator der Ausstellung Quentin
Buvelot und
weiteren Konservatoren wie Yvonne Bleyerveld, Milou Goverde,
Zoran Kwak, Anne Lenders, Fred G. Meijer und Charlotte
Rulkens geschrieben.
Initiative Kunstholland
Das Mauritshuis ist einer der Partner der Initiative „Kunst
Holland“. Dieser Initiative gehören 2017 acht Museen,
das Königliches Concertgebouw in Amsterdam sowie das Niederländische
Büro für Tourismus & Convention (NBTC) an: In Amsterdam
sind dies das Rijksmuseum und das Van Gogh Museum, in Den Haag
neben dem Mauritshuis das Gemeentemuseum und Escher im Palast,
in Den Bosch das Noordbrabants Museum, in Arnheim das Kröller-Müller-Museum
sowie in Groningen das Groninger Museum.
Mit dem Ziel, die Kunst- und Kulturgeschichte der Niederlande
zum Thema in Deutschland zu machen, gründete sich 2014 die Initiative „Kunst
Holland“. Erstmalig in Europa haben sich Direktoren international
bedeutender Museen und Marketing-Verantwortliche zusammengetan,
um dem deutschen Nachbarn die hochkarätigen Kunstschätze
und die interessanten Ausstellungsprogramme der Niederlande näherzubringen.
Weitere Informationen:
www.mauritshuis.nl
www.holland.com/kunst |