18.7.17

Im Klosterhof Maulbronn

Christian Nast – eine italienische Reise 1792/93

(al) Im Dezember 1792 tritt der aus Maulbronn stammende und nun angehende Theologe Christian Nast eine Bildungsreise nach Italien an. Sechs Monate wird er im Süden verbringen um dort die großen Kunstschätze, die Natur und Land und Leute kennenzulernen. Unterwegs macht er sich fleißig Notizen, auf deren Grundlage er eine Italienische Reise schreibt, bevor er ins enge Gehäuse des württembergischen Pfarrhauses begibt und dort bis ans Ende seines Lebens bleibt.

Mit Christian Nast ist man in einem bis heute interessanten Milieu: Er führt als Bruder von Louise Nast, der ersten Liebe von Friedrich Hölderlin, in den wichtigsten intellektuellen Zirkel seiner Zeit. Als Freund von bedeutenden Persönlichkeiten der Zeit wie Carl Philipp Conz und Karl Friedrich Reinhart nimmt er Teil an den aktuellen politischen und literarischen Diskussionen. Als Sohn des ehrbaren Conrad Nast, der mit Nasts Taufpaten Balthasar Sprenger den württembergischen Weinbau reformierte, ist er an Ökonomie und Naturwissenschaften interessiert. Mit Christian Nast ist eine neue Facette der Zeit um 1800 zu entdecken, vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil er genau den Lebenslauf eingeschlagen hat, den seine Generation, allen voran Hölderlin, abgelehnt hat.

In der Ausstellung in der Buchhandlung Krüger im Maulbronner Klosterhof wird das Manuskript, zusammen mit weiteren Papieren aus dem Nachlass des Autors gezeigt. Italien ist präsent in Form Italienischer Reisen verschiedener Autoren und von Radierungen und Kupferstichen der Zeit. Eine Edition des Textes ist in Vorbereitung.

Ausstellung
Christian Nast – eine italienische Reise 1792/93
Ausstellung vom 22.7. – 10.09.2017
Buchhandlung Krüger im Klosterhof
Eröffnung: Freitag, 21.7.2017, 17 Uhr
Eintritt frei
Geöffnet wie die Buchhandlung Krüger: Di-Fr 9-12:30, 14:30-18, Sa 9-13, 14-17, So 14-17 Uhr

Lesung
Der Luthereffekt
Donnerstag, 20. Juli, 20 Uhr, Winterkirche, Eintritt 8 / erm. 4 Euro

Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums 2017 wurden am Deutschen Historischen Museum Berlin eine große Ausstellung und ein reich bebilderter Band konzipiert, die die Vielfalt und Wirkungsgeschichte, aber auch die Konfliktpotenziale des Protestantismus beschreiben. Sie erzählen eine weltumspannende Geschichte von Wirkung und Wechselwirkung, die um 1500 einsetzt und bis in die Gegenwart reicht, exemplarisch dargestellt an Europa, Deutschland und Schweden, den USA, Südkorea und Tansania.

Die Historikerin Anne-Katrin Ziesak (Humboldt-Universität, Berlin) wird am historischen Ort in Maulbronn beschreiben, welche Spuren der Protestantismus im Kontakt mit anderen Konfessionen, Religionen und Lebensentwürfen hinterließ, wie er sich selbst durch diese Begegnungen veränderte - und nicht zuletzt: Wie sich Menschen die evangelische Lehre angeeignet, sie geformt und gelebt haben. Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums lädt der Luthereffekt zu einer Reise durch die Welt und die Zeit ein, die sich über fünf Jahrhunderte und über vier Kontinente erstreckt.

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