17.11.17

Endstation Grenzzaun?

Grenzüberschreitende Ausstellung in Lörrach und Riehen

Bau des Grenzzaunes auf dem Tüllinger Berg 1942 © Bestand Vetter, KrA LÖ (lklö) Vor 75 Jahren ordnete der NS-Staat die vollständige Abriegelung der Schweizer Grenze bei Basel an. Jugendliche im Reichsarbeitsdienst wurden abkommandiert und errichteten im Sommer 1942 einen gewaltigen Stacheldrahtverhau zwischen Weil am Rhein und dem Grenzacher Horn. Ob Kriegsdienstverweigerer, Zwangsarbeiter, Juden oder Regimegegner – niemand sollte Deutschland mehr verlassen können.

Bau des Grenzzaunes auf dem Tüllinger Berg 1942 © Bestand Vetter, KrA LÖ

Unten: Fertig errichtete Reichsgrenze auf dem Tüllinger Berg 1942 © Bestand Vetter, KrA LÖ

Bisher unveröffentlichte Foto- und Filmaufnahmen zum Bau der Grenzsperre aus den Jahren 1942 bis 1945 gaben den Anlass für eine Gemeinschaftsausstellung des Kreisarchivs Lörrach und der Dokumentationsstelle Riehen zum Thema „Endstation Grenzzaun? Flucht zwischen Rettung und Tod“. Die Ausstellung schildert tragische und erfolgreiche Fluchten. Sie wird am Donnerstag, 19. Oktober, um 19 Uhr eröffnet und ist bis zum 16. November im Foyer des Landratsamtes Lörrach in der Palmstraße 3 zu sehen. Ab dem 26. Oktober finden donnerstags um 15 Uhr kostenfreie Führungen ohne Voranmeldung statt. Danach wandert die Ausstellung für weitere zwei Wochen in den Bürgersaal nach Riehen. Die Ausstellung kann jeweils zu den regulären Öffnungszeiten besucht werden. Am 18. November um 14 Uhr spricht dort der Historiker Georg Kreis aus Basel über „Chancen und Fallstricke eines binationalen Ansatzes“.

Fertig errichtete Reichsgrenze auf dem Tüllinger Berg 1942 © Bestand Vetter, KrA LÖ Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Schicksale der Flüchtenden sowie die erst jüngst von der Forschung entdeckten Fluchthilfe-Netzwerke, die bis nach Berlin reichten. Überregionale Berühmtheit erlangte das sogenannte „Loch“ im Zaun bei der Eisernen Hand zwischen Stetten und Riehen. Die Darstellungen werfen Licht auf Verfolgung und Unterdrückung im NS-Regime in den letzten Kriegsjahren ab Sommer 1942. Ein Anliegen der binationalen Kooperation ist es, dieses bisher nur wenig aufgearbeitete Kapitel deutsch-schweizerischer Nachbarschaft zu beleuchten.

Rudolf Vetter aus Siegen stellte die Dokumente zur Verfügung. Die Sammlung stammt aus dem Nachlass seines Vaters Siegfried Vetter, dem damaligen Leiter der Bauarbeiten des Grenzzauns.

Endstation Grenzzaun?
Ausstellung im Bürgersaal in Riehen

Bürgersaal in Riehen, Wettsteinstraße 1
17. November bis 1. Dezember
Weitere Informationen unter www.loerrach-landkreis.de/Archiv.
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