3.8.17

Archäologische Rettungsgrabung in Bad Buchau

(rps) Im Neubauquartier Bad Buchau Neuweiher II wird seit Anfang Mai diesen Jahres eine archäologische Rettungsgrabung durchgeführt. Im Uferbereich des ehemaligen Federsees haben sich Abfälle des Menschen und Reste der natürlichen Vegetation aus mehreren tausend Jahren erhalten. Bemerkenswerte Neufunde aus diesem Jahr sind Rentierknochen mit Schnittspuren, die auf einen Jagderfolg von Menschen schon am Ende der letzten Eiszeit hinweisen.

Bergung eines kleinen KeramikgefäßesAus der Zeit der ersten Bauern (um 5200 v. Chr.) waren bisher keine Funde vom Federsee bekannt. Mit einem bandverzierten Gefäß und einem datierten Weidenpfahl ist die Anwesenheit von Menschen unmittelbar am Federsee jetzt erstmals belegt. Bereits letztes Jahr wurden ein Einbaumfragment aus dem 3. Jhd. v. Chr. und römische Paddel gefunden. Dazu kommen jetzt Funde von römischer Keramik. Neben archäologischen Objekten haben sich im feucht erhaltenen Hang auch Reste der prähistorischen Natur erhalten wie Wassernüsse oder Stämmchen mit Biberspuren. Bad Buchau Neuweiher erzählt eine durchgehende und lang zurückreichende Geschichte von der Nutzung des Federseebeckens und der damaligen Umwelt.

Rechts: Bergung eines kleinen Keramikgefäßes

Während der Sommerferien sind die neuen Funde aus der Grabung im Federseemuseum in einer kleinen Ausstellung zu besichtigen. Weitere Führungen im Museum (jeweils 14:00 h, Dauer ca. 45 Min.) und auf der Grabung (jeweils 15:30 h, Dauer ca. 45 Min.) finden statt am Dienstag  8. August, Dienstag 15. August und Dienstag 29. August. Die Grabung ist auch am Sonntag 10. September im Rahmen des „Tages des offenen Denkmals“ öffentlich zugänglich (gemeinsame Veranstaltung mit dem Federseemuseum zur Eröffnungsfeier).

Beckenschaufel eines Rentiers auf ehemaligen SeesedimentenBeckenschaufel eines Rentiers auf ehemaligen Seesedimenten
Beide Bilder: LAD (Regierungspräsidium Stuttgart)

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