26.10.16
UNESCO-Lehrstuhl an Pädagogischer
Hochschule Heidelberg eingerichtet
Geoinformationstechnologien für nachhaltige Entwicklung
von UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservaten
(unesco) Im Rahmen eines Festakts wurde am Dienstag an der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg der UNESCO-Lehrstuhl für Erdbeobachtung
und Geokommunikation von Welterbestätten und Biosphärenreservaten
eingerichtet. Er ist der elfte UNESCO-Lehrstuhl in Deutschland,
der in einem weltweiten Netzwerk gemeinsam mit über 700 Lehrstühlen
in 128 Ländern an der Umsetzung der UNESCO-Ziele und der Globalen
Nachhaltigkeitsagenda arbeitet. Lehrstuhlinhaber ist Professor
Dr. Alexander Siegmund, Leiter der Abteilung Geographie – Research
Group for Earth Observation.
Ziel des UNESCO-Lehrstuhls in Heidelberg ist es, den Einsatz moderner
Geoinformationstechnologien in der Nachhaltigkeitsforschung zu
fördern und mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung
zu verknüpfen. Am Beispiel von UNESCO-Welterbestätten,
Biosphärenreservaten und anderen UNESCO-Stätten werden
dazu Methoden und Werkzeuge entwickelt, erprobt und vermittelt,
die dem Schutz und Erhalt dieser Orte dienen. Dabei werden Aspekte
einer modernen Umweltforschung mittels Geoinformationstechnologien
und Labormethoden mit Fragen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung
verbunden.
"Der Heidelberger UNESCO-Lehrstuhl wird die nachhaltige Entwicklung
und Vermittlung der weltweit über 1.000 UNESCO-Welterbestätten,
der rund 670 UNESCO-Biosphärenreservate und weiterer UNESCO-Stätten
voranbringen. Durch problemorientierte, transdisziplinäre
Forschung gemeinsam mit Managern von UNESCO-Stätten bietet
er eine praktische und wichtige Unterstützung beim Monitoring,
der Risikoanalyse und der Interventionsplanung", betont Dr.
Lutz Möller, Stellvertretender Generalsekretär der Deutschen
UNESCO-Kommission.
"Zum Schutz von UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservaten
entwickeln wir neue Konzepte und Methoden der Umweltforschung und
-kommunikation und helfen validierten Ansätzen zur weiten
Verbreitung", erklärt Professor Dr. Alexander Siegmund. "Wir
setzen hierzu vor allem digitale Geomedien – wie Satellitendaten – aber
auch geoökologische Labor- und Feldmethoden ein, um die Entwicklung
der UNESCO-Stätten gerade in Entwicklungsländern zu analysieren,
zu modellieren und zu visualisieren. Auf diese Weise unterstützt
der UNESCO-Lehrstuhl den Erhalt, das Management und die nachhaltige
Entwicklung dieser Orte und Landschaften und er fördert zugleich
die Bewusstseinsbildung für ihren universellen Wert",
so Siegmund.
Der neue UNESCO-Lehrstuhl stärkt wie alle bestehenden Lehrstühle
die akademische Kooperation auf Augenhöhe mit Universitäten
und anderen Forschungseinrichtungen in Schwellen- und Entwicklungsländern,
aber auch innerhalb Deutschlands und in Europa.
Hintergrund
Im Netzwerk der UNESCO-Lehrstühle kooperieren derzeit mehr
als 700 UNESCO-Lehrstühle in 128 Ländern, um die Ziele
der UNESCO in Wissenschaft und Bildung zu verankern. Elf UNESCO-Lehrstühle
gibt es in Deutschland. Zu den Prinzipien ihrer Arbeit gehören
internationale Vernetzung, insbesondere im Nord-Süd- und Nord-Süd-Süd-Bereich,
sowie ein interkultureller Dialog. UNESCO-Lehrstühle sorgen
für eine größere Mobilität von Studenten,
Lehrkräften und Forschern und tragen zu einer weltweit ausgewogeneren
Schaffung und Nutzung von Wissen und Know-how bei.
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