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27.9.16

25 Jahre Keramikmuseum Staufen

(blm) Als das Keramikmuseum 1991 gegründet wurde, befand sich die deutsche Museumslandschaft in der Expansionszeit, die wir heute retrospektiv als goldene Ära der Museumsgründungen bezeichnen können. Stolz sind die Baden-Württemberger auf die rund 1.200 musealen Einrichtungen, womit Baden-Württemberg die höchste Museumsdichte in Deutschland besitzt.

Deutschlandweit gibt es nur sehr wenige Museen, die sich ausschließlich der Keramik widmen. Drei davon befinden sich in Baden-Württemberg – neben Staufen sind es das Keramikmuseum Ludwigsburg und das Majolika-Museum in Karlsruhe (Außenstelle des Badischen Landesmuseums). Es verwundert nicht, dass ausgerechnet das Badische Landesmuseum zwei der drei Museen ins Leben gerufen hat – denn die Keramik gehört zum größten Sammlungsbereich der Karlsruher Institution.

Blick in die Ausstellung des Keramikmuseums Staufen: Zierkeramik der Hafnerei Josef Maier. © Badisches Landesmuseum KarlsruheSeit der Gründung des Staufener Museums hat das Badische Landesmuseum 44 Sonderausstellungen konzipiert und präsentiert. Zu den Höhepunkten gehören Aus-stellungen wie „Otto Lindig. Meisterkeramiker und Bauhauserbe“, „Max Laeuger“ o-der „Von Picasso bis Penck – Keramik von Künstlern im 20. Jahrhundert“.

Links: Blick in die Ausstellung: Zierkeramik der Hafnerei Josef Maier. © Badisches Landesmuseum Karlsruhe

Während die Studioausstellungen des Staufener Förderkreises sich zeitgenössischer Keramikproduktion widmen, schlägt das Badische Landesmuseum mit seinen Son-derausstellungen einen großen Bogen zwischen Vergangenheit und Zukunft. Da die keramische Abteilung des Badischen Landesmuseums so umfangreich ist – alleine die Sammlung der Karlsruher Majolika-Manufaktur umfasst ca. 15.000 Objekte – kann nahezu jedes Thema mit eigenen Exponaten bespielt werden.

Neben der Würdigung der vielfältigen Kulturlandschaft unserer Region (Baden, Oberrhein und El-sass) werden kulturgeschichtliche Ausstellungskonzepte entwickelt – einige zu histo-rischen Ereignissen, z. B. „Mit Herz und Hand fürs Vaterland – Propaganda-Keramik aus der Zeit des Ersten Weltkriegs“ (2015). Weitere Konzepte beschäftigen sich mit dem kunstgeschichtlichen Wandel und der Designgeschichte. Zudem gibt es mono-grafische Ausstellungen über vergessene Künstler oder berühmte Persönlichkeiten. Nicht zuletzt sind hier alle Tongattungen vertreten, von Irdengut über Steingut und Steinzeug bis hin zum Porzellan.

Die nächste Ausstellung, die im März 2017 eröffnet wird, heißt „Der Elefant im Por-zellanladen – Die Kunst der Tierfiguren“. Im Rahmen dieser Ausstellung werden Ke-ramiken vom Barock über den Jugendstil, den Art déco und die 1950/60er Jahre bis zur Gegenwart präsentiert.


Über das Keramikmuseum Staufen

Von der Hafnertradition zur modernen Keramik – Am Rande der Altstadt von Staufen, unmittelbar neben dem vom Schwarzwald herabfließenden Neumagen, steht ein ehemaliges Hafnerhaus, einziges noch verbliebenes Zeugnis der seit dem Mittelalter lebendigen Töpfertradition in der Stadt. Hier wohnte und arbeitete seit 1898 der Hafnermeister Josef Maier (1871–1948) gemeinsam mit Ehefrau und Toch-ter Emma. Nach dessen Tod führte sein Schwiegersohn Egon Bregger (1902–1966) den Betrieb weiter und stellte die Produktion von traditionellem Gebrauchsgeschirr auf moderne Vasen und Schalen in Kleinserien um.

Historische Aufnahme des ehemaligen Hafnerhauses, heute Keramikmuseum ©Badisches Landesmuseum Karlsruhe
Historische Aufnahme des ehemaligen Hafnerhauses, heute Keramikmuseum. © Badisches Landesmuseum Karlsruhe

Seit 1991 ist dieses Gebäude Museum, in dem die Werkstatt mit Tongrube, Dreh-scheibe und Trockengestell vollständig erhalten ist. Einzigartig sind die unter Denk-malschutz stehenden Holzfeueröfen: ein Schweizer Brennofen mit versenkter Feuer-kammer, in dem die Flamme horizontal über das Brenngut in die Esse zog, und ein Muffelofen für den Glasurbrand. In diesem Keramikmuseum kann man nicht nur die unterschiedlichen Arbeiten von Josef Maier und Egon Bregger kennenlernen, son-dern auch die von Elisabeth Winter-Bonn (1914–2003), die seit 1971 in Staufen lebte und Tonfiguren von eigenwilliger Situationskomik schuf.


Keramikmuseum Staufen
Wettelbrunner Str. 3, 79219 Staufen im Breisgau
Tel.: 06733/6721, keramikmuseum-staufen@t-online.de
Mi – Sa 14 – 17 Uhr, So 12 – 17 Uhr
Eintritt: 2,50 € / erm. 1,50 € / Familien 4 €
Führungen nach Vereinbarung

 
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