10.8.16
UNESCO-Biosphärenreservat im Schwarzwald
Umweltministerium, Regierungspräsidium Freiburg
und beteiligte Kommunen und Kreise stellen UNESCO-Antrag
(um_bw) Der Antrag, das Biosphärengebiet Schwarzwald international
als UNESCO-Biosphärenreservat anzuerkennen, ist am 29.7.
in der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets in Schönau
unterzeichnet worden. Zu den Unterzeichnern gehören Umwelt-
und Naturschutzminister Franz Untersteller, die Freiburger Regierungspräsidentin
Bärbel Schäfer, der Geschäftsführer des Biosphärengebiets
Schwarzwald Walter Kemkes, sowie Vertreterinnen und Vertreter der
beteiligten Kreise und Kommunen. Der Antrag wird vom deutschen
Nationalkomitee für das UNESCO-Programm „Man and the
Biosphere“ an die UNESCO weitergeleitet. Eine Anerkennung
wäre dann bis Ende 2017 möglich.
„Gemeinsam erleben wir hier im Schwarzwald, in den Grenzen
des Biosphärengebiets, wie eine einzigartige Modellregion
mit erheblichem Mehrwert für Wirtschaft, Tourismus und Natur
entsteht“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller.
Er lobte das Engagement der beteiligten Kreise und Kommunen und
hob die naturschutzfachlich herausragende Bedeutung des Biosphärengebiets
Schwarzwald hervor: „Das Biosphärengebiet begeistert
mit seiner typischen und durch die Allmendweiden einmaligen Landschaft,
mit seinen Wäldern, Mooren und Felsen und mit seinen Gewässern.
Es lohnt sich, diese Natur- und Kulturlandschaft mit ihrem Reichtum
an Pflanzen und Tieren zu schützen und weiter zu entwickeln.“
Das künftige Biosphärenreservat umfasst ein Gebiet von über
63.000 Hektar. Etwas mehr als zwei Drittel davon sind als so genannte
Entwicklungszone deklariert, rund 30 Prozent sind Pflegezone und
gut drei Prozent bilden die Kernzone des Reservats. Während
die Kernzone ihrer natürlichen Entwicklung überlassen
werden muss, kann und soll in den beiden anderen Zonen naturschonend
und nachhaltig gewirtschaftet und gepflegt werden. In der Pflegezone
steht die naturschonende Nutzung der Kulturlandschaften im Vordergrund,
in der Entwicklungszone ist die nachhaltige Entwicklung der Flächen
das Ziel, wobei die Flächen grundsätzlich uneingeschränkt
wirtschaftlich, landwirtschaftlich oder touristisch genutzt werden
können.
Für Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer ist
die Unterzeichnung ein Meilenstein: „Mit der Unterzeichnung
des UNESCO-Antrags gehen wir einen weiteren Schritt in der Erfolgsgeschichte
des Biosphärengebiets im Schwarzwald. Die Anerkennung als
UNESCO-Biosphärenreservat wird mit vielen kreativen Ideen
einen spürbaren Impuls für die Steigerung der Qualität
und Attraktivität dieser Region und somit für das Wohlergehen
der Menschen, die hier leben, geben.“ Sie ergänzt: „Wir
freuen uns, dass wir weitere 200 Hektar Staatswald in die Kernzone
des Biosphärengebiets einbringen können. Das ist nochmals
ein starkes Bekenntnis der Landesregierung zum Biosphärengebiet.“
Der Antrag auf Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat
ist von Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller, der
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, dem Geschäftsführer
des Biosphärengebiets Schwarzwald, Walter Kemkes, sowie Vertreterinnen
und Vertretern der beteiligten Kreise Lörrach, Waldshut und
Breisgau-Hochschwarzwald sowie der Stadt Freiburg unterzeichnet
worden.
Außerdem unterstützen die 28 Kommunen des Biosphärengebiets
Schwarzwald den Antrag: Aitern, Böllen, Fröhnd, Hausen
im Wiesental, Häg-Ehrsberg, Kleines Wiesental, Schönau
im Schwarzwald, Schönenberg, Schopfheim, Todtnau, Tunau, Utzenfeld,
Wembach, Wieden, Zell im Wiesental (alle Landkreis Lörrach),
Albbruck, Bernau im Schwarzwald, Dachsberg, Höchenschwand,
Häusern, Ibach, St. Blasien, Ühlingen-Birkendorf, Wehr
(Landkreis Waldshut), Hinterzarten, Horben, Oberried, Schluchsee
(Landkreis Breisgau-Hochschwarz-wald).
Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets ist in Schönau
eingerichtet. Neben Geschäftsführer Walter Kemkes, einer
Verwaltungskraft und einer Assistenz werden dort Fachleute für
Naturschutz, für Landnutzung, für Wirtschaft/Tourismus/Regionalentwicklung/Vermarktung
und für Bildung/Kultur/Gesellschaft/Soziales arbeiten.
Ein Besucherzentrum für das Biosphärengebiet wird voraussichtlich
in Todtnau entstehen.
Die Kosten für das Biosphärengebiet von etwa 660.000
Euro jährlich trägt in den ersten drei Jahren das Land,
danach übernehmen die Kreise und Kommunen 30 Prozent der Kosten.
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