16.12.15
Maler im Auftrag Ihrer Majestät:
Franz Xaver Winterhalter
(amf) Das Freiburger Augustinermuseum zeigt ab Samstag, 28. November,
die internationale Werkschau „Franz Xaver Winterhalter. Maler
im Auftrag Ihrer Majestät“. Die Ausstellung läuft
bis Sonntag, 20. März
Danach ist sie im Museum of Fine Arts
in Houston/Texas und im Palais de Compiègne bei Paris
zu sehen. Sie wird gefördert
von der Baden-Württemberg Stiftung und der Ernst von Siemens
Kunststiftung.
Vom einfachen Bauernsohn aus dem Schwarzwald zum
gefragtesten Porträtisten der High Society: Die Karriere
von Franz Xaver Winterhalter (1805–1873) sucht ihresgleichen.
Sein malerisches Talent, seine gekonnte und schnelle Pinselführung
und sein Gespür für das richtige Arrangement waren
ein Erfolgsgarant. Der weltgewandte Künstler griff aktuelle
Modetrends auf, schuf Stilikonen und setzte Maßstäbe
für guten
Geschmack.
Persönliche Merkmale fing er geschickt ein und
entwarf dennoch anmutige Bilder, die der einflussreichen Kundschaft
schmeichelten.
So kam er Königlichen Hoheiten, Adel und Prominenz nah
wie kaum ein anderer. Seine eindrucksvollen Porträts zierten
Repräsentationsräume und private Gemächer von
Lissabon bis Moskau.
Links: Eins der berühmtesten Porträts Winterhalters: Kaiserin
Elisabeth ("Sisi") von Österreich. 1867. Kopie nach
Winterhalter, Hofburg Innsbruck, Gemäldegalerie © Burghauptmannschaft Österreich,
Sammlung: Bundesmobilienverwaltung Objektstandort: Hofburg Innsbruck,
Foto: Bunge (Firma Neubauer). Winterhalters Werk spiegelt die Politik-
und Sozialgeschichte des 19. Jahrhunderts wider. Bis heute
prägen seine Bilder
unsere Vorstellung von herausragenden Persönlichkeiten
dieser Zeit. Allen voran das weltberühmte Gemälde
von Kaiserin „Sisi“ mit
Sternen im Haar.
Obwohl er der wohl bekannteste Porträtmaler Europas war,
hielt Winterhalter Zeit seines Lebens die Verbindung in den Schwarzwald
aufrecht. Er unterstützte seine Eltern, die acht Geschwister
und sein Heimatdorf Menzenschwand. „Wir freuen uns deshalb
besonders, dass wir seine Werke nun hier in der Region erstmals
umfassend in Deutschland zeigen können“, unterstreicht
Museumsdirektor Tilmann von Stockhausen. Zuletzt feierten 1987/88
große Ausstellungen in Paris und London das Ausnahmetalent.
In Deutschland war sein Werk nach seinem Tod nicht mehr in größerem
Umfang zu sehen. Die Schau versammelt bedeutende Leihgaben, unter anderem aus
London, Paris, Versailles, Wien, Warschau und Berlin. Insgesamt
sind über 100 Objekte, überwiegend großformatige
Gemälde, aber auch zahlreiche Graphiken und einige Original-Kostüme
aus der damaligen Zeit zu sehen.
Rechts:
Die Meisterschaft Winterhalters - Fürstin Pauline von Metternich,
1860, Privatbesitz. Foto: Augustinermuseum
Ein umfangreiches Programm aus
Führungen, Workshops und
Konzerten begleitet die Ausstellung. Der Buchungsservice informiert
unter Tel. 0761 / 201-2501 oder per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de über
Führungen für Gruppen, Schulen und Kindergärten.
Bei der Arnoldschen Verlagsanstalt erscheint ein Katalog in deutscher,
englischer und in Kürze auch französischer Sprache.
Er ist im Museum zum Vorzugspreis von 29,80 Euro erhältlich,
im Buchhandel kostet er 39,80 Euro. Die englische Ausgabe kostet
an der Museumskasse 34,90 Euro.
Das Augustinermuseum am Augustinerplatz
ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Am
24., 25. und 31. Dezember ist es geschlossen, am 26. Dezember
ganztags und am 1. Januar
ab 12 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, unter 18
Jahren und mit Museums-Pass-Musées ist er frei. |