22.7.15
Trockenheit und Hitze führen
im Land
zu hoher Waldbrand- und Borkenkäfergefahr
(lkno) Die seit Wochen anhaltend hohen Temperaturen und geringen
Niederschläge haben auch die Wälder und die Waldböden
im Land erheblich ausgetrocknet. "Mit jedem
Hitzetag steigt die Waldbrandgefahr in allen Forstrevieren - vom
Neckarland über das Bauland bis zum Odenwald - weiter an",
kommentiert Oberforstrat Gerhard Böhm von der Kreisforstbehörde
des Neckar-Odenwald-Kreises die gegenwärtige Gefahrensituation
im Wald. Schon eine Kleinigkeit, wie die achtlos weggeworfene Glasflasche,
die
in sengender
Sonne
wie ein Brennglas wirkt, kann derzeit eine Brandkatastrophe im
Wald verursachen. Ein Großteil der Waldbrände entsteht
durch Fahrlässigkeit und wäre daher vermeidbar.
Ganz wichtig ist deshalb die Information der Öffentlichkeit über
das richtige Verhalten bei Waldspaziergängen und sonstigen
Aktivitäten im Wald.
So gilt vom 1. März bis 31. Oktober ein generelles Rauchverbot
im Wald. Zum Wald gehören hierbei auch die Flächen von
Waldpark- und Spielplätzen sowie sonstigen Erholungseinrichtungen.
Feuer machen ist nur an den offiziellen fest eingerichteten Feuerstellen
erlaubt. Auch dort muss das Feuer unter ständiger Aufsicht
stehen und ist vor dem Verlassen unbedingt zu löschen. Nicht
gestattet ist das Grillen im Wald auf mitgebrachten Gartengrillgeräten.
Offene Feuerstellen außerhalb des Waldes müssen mindestens
einhundert Meter vom Waldrand entfernt sein. Kinder und Jugendliche
sollten innerhalb der Familien auf die derzeit hohe Brandgefahr
im Wald hingewiesen werden.
Wer mit dem Auto anreist, sollte sein Fahrzeug nur auf ausgewiesenen
Waldparkplätzen abstellen, sodass die Ein- und Ausfahrten
im Ernstfall für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge frei sind.
Zudem können sich die derzeit ausgetrockneten Waldwege und
Randstreifen von Wald- und Wiesenflächen durch heiße
Fahrzeugkatalysatoren, der dort geparkten Fahrzeuge, schnell entzünden.
Wenn ein Brandherd bemerkt wird, ist es wichtig die Leitstelle
unter dem Notruf 112 zu verständigen.
Durch die anhaltend trocken-heiße Witterung hat sich neben
der akuten Waldbrandgefahr in den letzten Wochen auch die Borkenkäfergefahr
in den Fichtenbeständen des Landkreises wieder deutlich erhöht.
Um rechtzeitig die drohende Ausbreitung der Käfer und damit
einen Neubefall bisher unbeschädigter Bäume zu verhindern,
ist jetzt der Einsatz aller Waldbesitzer, insbesondere des Privatwaldes,
dringend erforderlich. Dabei ist vor allem auf austretendes Bohrmehl
am Stamm und Stammfuß zu achten. Flächen mit vorjährigem
Käferbefall sowie Schadflächen vom Frühjahrssturm
Niklas sind besonders intensiv zu beobachten. Haben sich die Kronen
befallener Bäume bereits gelb oder sogar rot verfärbt,
sind die Käfer meist schon ausgeflogen und befallen Nachbarbäume.
Besonders wichtig ist daher der sofortige Einschlag befallener
Einzelbäume, denn schnell entwickelt sich daraus ein Flächenproblem.
Die schnelle Abfuhr aus dem Wald reduziert das Gefahrenrisiko weiter.
Wird eine längere Lagerung im Wald erforderlich, ist das Holz
mit zugelassen Mitteln zu behandeln.
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