6.7.15
Hamburger Speicherstadt und Kontorhausviertel
sind UNESCO-Welterbe
Komitee würdigt Ensemble als einzigartige maritime
Industriearchitektur
(unesco_d) Das
UNESCO-Welterbekomitee hat am vergangenen Wochenende die Hamburger
Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit Chilehaus in die UNESCO-Welterbeliste
aufgenommen. Das Komitee betonte, dass die Stätte auf einzigartige
Weise die Folgen des rasanten internationalen Handelswachstums
im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert symbolisiere.
Die zwischen 1885 bis 1927 erbaute „Stadt aus Speichern“ mit
ihrem Verbindungsnetz aus Straßen, Kanälen und Brücken
sowie die moderne Backsteinarchitektur der Bürohauskomplexe
aus den 1920er bis 1940er Jahren habe einen außergewöhnlichen
universellen Wert.
Foto: Speicherstadt mit Wasserschlösschen,
Block X und Block W (canal facing façades), und Wandrahmsfleet © Department
for Heritage Preservation Hamburg picture library/ Nicolai Wieckmann
Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen
Amt und Vorsitzende des UNESCO-Welterbekomitees: "Ich gratuliere
den Hamburgerinnen und Hamburgern sehr herzlich zu diesem wunderbaren
Erfolg. Ich freue mich, dass das Engagement der Hansestadt für
den Schutz und Erhalt ihres Kulturerbes heute überragende
internationale Anerkennung gefunden hat. Es steht für die
Kultur der Weltoffenheit, die die Hansestadt seit jeher prägt."
Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission: "Die
Hamburger Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit Chilehaus
ist die 40. Welterbestätte in Deutschland. Dieses größte
zusammenhängende, einheitlich geprägte Speicherensemble
der Welt vermittelt in einzigartiger Weise die maritime Industriearchitektur
des Historismus und Modernismus. Ich freue mich sehr, dass das
Welterbekomitee das Ensemble heute in eine Reihe mit den Pyramiden Ägyptens,
dem Mont Saint-Michel, dem Tadsch Mahal, oder der Inkastadt Machu
Picchu gestellt hat. Nun ist es unsere Aufgabe, die Stätte
zu schützen und für den interkulturellen Dialog zu nutzen."
Bis heute ist die Speicherstadt nahezu unverändert erhalten.
Sie wurde auf Eichenpfählen in drei Bauabschnitten auf einer
Inselgruppe in der Elbe errichtet und besteht aus 15 großen
Lagerhäusern mit rotem Backstein in neogotischer Architektur.
Das benachbarte Kontorhausviertel mit seinem hochwertigen Design
und seiner funktionellen Konstruktion steht für moderne Architektur
und Städtebau. Es war Anfang des 20. Jahrhunderts das erste
reine Büroviertel in Europa. Architektonisch bedeutsam ist
das von Fritz Höger errichtete Chilehaus, das mit seiner spitz
zulaufenden Form an einen Schiffsbug erinnert. 2.800 Fenster und
4,8 Millionen Backsteine wurden in dem Gebäude verbaut, das
heute als Ikone des Klinkerexpressionismus gilt.
Kontorhausviertel;
Chilehaus, Südfassade
Foto: © Department for Heritage Preservation Hamburg,
Picture library/ Wieckmann, Nicolai
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