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8.5.15

Stele zur Erinnerung an das große schwäbische Kaisergeschlecht

Stauferstele für Denkendorf

(stdf) Eine stattliche Stele aus Juratravertin erinnert im Hof des Denkendorfer Klosters an die enge Verbindung der Gemeinde zum großen schwäbischen Königs- und Kaisergeschlecht der Staufer . Das Denkmal wurde von dem Stuttgarter Ehepaar Prof. Dr. Friedrich und Helga Dausinger gestiftet und ist Teil eines Stauferstelen-Netzwerkes aus insgesamt 29 Stelen, die an zahlreichen bedeutenden Stauferorten in ganz Europa platziert sind. Im Rahmen eines hochrangig besuchten Festaktes wurde die Stauferstele jüngst feierlich enthüllt.

Über 250 Gäste aus dem ganzen Land waren erschienen, um dem feierlichen Festakt zur Enthüllung der Denkendorf Stauferstele beizuwohnen. Bürgermeister Peter Jahn begrüßte die Festversammlung in der bis auf den letzten Platz besetzten Klosterkirche und drückte seinen Dank über das die großzügige Stiftung aus: „Es ist mir eine große Freude, dass sich die Gemeinde mit der heutigen Enthüllung der Stauferstele in den Kreis der bisher 28 Städte und Stätten einreihen kann, die mit diesem einzigartigen Denkmal an die Zeit des großen schwäbischen Kaisergeschlechtes der Staufer erinnern“. Er betonte die Wichtigkeit dieser Initiative und hob den unschätzbaren kulturhistorischen Beitrag über die Landesgrenzen hinaus hervor, der nicht zuletzt auch zur Völkerverständigung beitrage.

Auch der der „Hausherr“ der Klosterkirche, Pfarrer Dr. Rolf Noormann, begrüßte die anwesenden Gäste. Für ihn stellt die Stauferstele eine weitere attraktive Bereicherung des Klosterhofs und gleichzeitig ein Andenken an die Mitmenschlichkeit dar.

Enthüllung der Stauferstele am 2. Mai 2015. Foto: Stadt Denkendorf
Enthüllung der Stauferstele am 2. Mai 2015. Foto: Stadt Denkendorf

Regierungspräsident Johannes Schmalzl, der die Festrede zur Enthüllung hielt, würdigte in seiner Ansprache das bürgerschaftliche Engagement zugunsten einer identitätsstiftenden Erinnerungskultur: „Die Stauferstelen tragen dazu bei, historische Örtlichkeiten, die für die Landesgeschichte von zentraler Bedeutung sind, öffentlich kenntlich zu machen und in ihrem geschichtlichen Wert zu vermitteln. Es entsteht ein Stauferstelen-Netzwerk, das räumliche und inhaltliche Bezüge schafft und die weitläufigen Zusammenhänge einer für ganz Europa prägenden Epoche vor Augen führt.“

Das Stuttgarter Stifterehepaar Dausinger hat sich bewusst für die Errichtung einer Stele in Denkendorf entschieden um damit Ludwig Illg, dem Vater von Helga Dausinger, zu gedenken. Illg war Baumeister beim Staatlichen Hochbauamt und in dieser Funktion mit der Sanierung der Klosterkirche in Denkendorf betraut. „Die Errichtung einer Stele in Denkendorf war uns eine Herzenssache“, so Helga Dausinger..

Mit der Errichtung der Stele in Denkendorf wird die Tradition des so genannten „Komitees der Stauferfreunde“ unter der Leitung von Dr. Gerhard Raff, an bedeutenden Stellen der Staufergeschichte in Deutschland, Italien und Frankreich jeweils eine Stauferstele zu errichten, weiter fortgesetzt. Das erste Denkmal wurde im Jahr 2000 im Castel Fiorentino in Apulien aufgestellt, dem Sterbeort von Kaiser Friedrich II. Die neueste, nunmehr 29. Stele in der Reihe der Staufer-Denkmäler soll an die enge Verbindung des Denkendorfer Klosters mit Staufern erinnern. Der Göppinger Historiker Walter Ziegler stellte die historischen Zusammenhänge Denkendorfs mit den Staufern her: Dem um 1125 von Bertold von Denkendorf gestifteten Kloster Denkendorf wurde vom ersten Stauferkönig Konrad III. im Jahr 1139 der Schutz des Reiches und das Recht der freien Vogtwahl gewährt. Diese Privilegien wurden auch von seinen Nachfolgern bestätigt, so beispielsweise durch die Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa (1181) und Friedrich II. (1226 und 1228) sowie durch König Rudolf I. (1291) und dessen Sohn Albrecht (1299).

 
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