9.12.15
Stachelbeerspanner ist Schmetterling des Jahres 2016
BUND kürt Nachtfalter und macht auf seine Bedeutung
und Bedrohung aufmerksam
(bund) Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
und die BUND NRW Naturschutzstiftung haben den Stachelbeerspanner
(Abraxas grossulariata) zum Schmetterling des Jahres 2016 gekürt.
Er steht auf der Roten Liste gefährdeter Tiere und gilt
als bundesweit gefährdet. In Baden-Württemberg kommt
er insbesondere in der Südhälfte und in der Oberrheinebene
vor. Seit 2003 kürt der BUND den Schmetterling des Jahres.
Damit möchte der Naturschutz-und Umweltschutzverband auf
die Bedeutung und Bedrohung der Falter aufmerksam machen.
„Der Stachelbeerspanner gilt nach der Roten Liste bundesweit
als gefährdet. Insbesondere die intensive Forstwirtschaft
bedroht seine Lebensräume. Der Falter lebt in warmen lichtdurchfluteten
Wäldern und Auwäldern in Europa. Mit der Wahl möchten
wir auf den starken Rückgang des Stachelbeerspanners aufmerksam
machen“, sagt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin
des BUND in Baden-Württemberg.
In Baden-Württemberg ist die Art heute vor allem in der
Südhälfte und in der gesamten Oberrheinebene zu finden,
nur ganz selten im Nordosten des Landes. „Nachweise der
letzten Jahre vermitteln jedoch den Eindruck, dass der dramatische
Rückgang etwas verlangsamt wurde. Es besteht zumindest
ein wenig Hoffnung, dass die Art sich auch wieder leicht erholen
könnte“, sagt die Landesgeschäftsführerin.
Stachelbeerspanner: Farbenfroher Harlekin der Lüfte
Wegen seiner auffälligen Färbung wir der Falter
auch Harlekin genannt. Der Stachelbeerspanner wird etwa 20
Millimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 40 Millimetern.
Sein Körper ist orange mit mehreren schwarzen Flecken,
auf jedem Segment einen. Die Flügel tragen mehrere Reihen
von schwarzen Tupfen, die Vorderflügel haben zusätzlich
noch eine leuchtend orangegelbe Binde. Diese auffällige
Warntracht schützt den Falter vor Fressfeinden.
Foto links: Lubomir Hlásek
Ausgewachsene Schmetterlinge nehmen keine Nahrung auf. Sie
sind im Hochsommer für wenige Wochen nachts unterwegs
und legen ihre Eier in kleinen Gruppen an die Unterseite der
Blätter von Stachel- oder Johannesbeeren ab. Die Raupen
sind ebenso wie die erwachsenen Schmetterlinge lebhaft gefärbt
und für Vögel ungenießbar. Sie überwintern
eingesponnen zwischen Blättern.
Naturschutz selbstgemacht: Mehr Beerenobst, weniger Pestizide
in heimischen Gärten
„Früher waren Stachelbeerspanner auch im Siedlungsbereich
verbreitet. Doch anstelle von Bauerngärten mit Beerensträuchern
findet man heute oft nur noch ausgeräumte Gärten,
in denen die Schmetterlinge keinen Lebensraum haben. Der BUND
empfiehlt Gartenbesitzern, wieder mehr Beerenobst anzupflanzen
und auf den Einsatz von Pestiziden zu verzichten. So kann sich
der schöne Nachtfalter zukünftig wieder in unseren
Gärten wohlfühlen“, so Pilarsky-Grosch.
Hintergrund: BUND - Schmetterling des Jahres
Der BUND und die BUND NRW Naturschutzstiftung küren seit
2003 den Schmetterling des Jahres, um auf die Bedeutung und
Bedrohung der bunten Flugkünstler und den Verlust der
biologischen Vielfalt aufmerksam zu machen.
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