22.6.15
Das RadNETZ Baden-Württemberg geht
in die Umsetzung Informationsveranstaltung
im Regierungspräsidium Karlsruhe bot Raum für die
Klärung von Fragen
“Vor einem Jahr hat die Landesregierung Baden-Württemberg
das Projekt RadNETZ gestartet. Unser Ziel ist, die Mittel- und
Oberzentren des Landes auf 8.000 Kilometern alltagstauglichen
Wegen miteinander zu verbinden. Um den Radverkehr zu fördern
und attraktiver zu gestalten, schließen wir Lücken
im Radnetz und erhalten so ein flächendeckendes, durchgängiges
Routennetz alltagstauglicher Fahrradverbindungen. Nach einem
intensiven Dialogprozess liegt jetzt ein mit den Städten,
Gemeinden und Landkreisen abgestimmtes RadNETZ für Baden-Württemberg
vor. Der erste Meilenstein ist erreicht. Nun wollen wir gemeinsam
die Umsetzung angehen.“ so Judith Schelkle, Mitarbeiterin
im zuständigen Referat des Ministeriums für Verkehr
und Infrastruktur (MVI) Baden-Württemberg.
Rund 50 VertreterInnen aus Landkreisen und Kommunen sind gekommen,
um sich über die nächsten Schritte bei der Realisierung
des RadNETZes zu informieren und konkrete Fragen mit PlanerInnen
und LandesvertreterInnen zu besprechen. „Ob Radwegeplanung
an Landesstraßen oder Fördermittelvergabe, das Regierungspräsidium
Karlsruhe ist ein wichtiger Partner bei der Umsetzung des RadNETZes
Baden-Württemberg. Wir sind froh, nun auch als Gastgeber
dieser Veranstaltung zur Entwicklung des RadNETZes beitragen
zu können“, so Regierungspräsidentin Nicolette
Kressl anlässlich der “NETZwerkveranstaltung” zum
RadNETZ am 15. Juni in Karlsruhe.
Von Schutzstreifen, Beschilderungsmaßnahmen bis zu neuen
Infrastrukturmaßnahmen – den Verantwortlichen vor
Ort stellen sich bei der Umsetzung des RadNETZes in der Fläche
viele praktische Fragen. Im Regierungspräsidium Karlsruhe
gab es daher neben Fachbeiträgen auch die Möglichkeiten,
sich in einer „Tour de NETZ“ über einzelne Themen
wie Qualitätsstandards, Wegweisung oder Förderungsmöglichkeiten
zu informieren und Musterlösungen kennenzulernen. Bei der
abschließenden Podiumsdiskussion beantworteten VertreterInnen
des Landes und der RadNETZ-Planungsbüros die Fragen der
TeilnehmerInnen.
Der Großteil des RadNETZes liegt in der Baulast der Städte,
Gemeinden und Landkreise. „Uns geht es darum, nach der
intensiven Abstimmung der Routenführung mit den Städten,
Gemeinden und Landkreisen die Kommunen nun auch bei der Umsetzung
vor Ort zu unterstützen“, betonte Schelkle vom MVI.
Mit der Förderung kommunaler Radverkehrsinfrastruktur nach
dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG), der vom
Land finanzierten Beschilderung, der kreisübergreifenden
Abstimmung der Routen, netzweiten Qualitätsstandards und
konkreten Planungshilfen wie einer umfassenden Bestandserfassung,
Musterlösungen und Maßnahmenblättern trägt
das Land dazu bei, Planungen vor Ort zu vereinfachen und die
Realisierung des RadNETZes voran zu treiben.
Hintergrund:
Mit dem RadNETZ setzt das Land gemeinsam mit den Städten,
Gemeinden und Landkreisen einen neuen Qualitätsstandard
in der Radverkehrspolitik. Ziel ist ein flächendeckendes, durchgängiges Netz alltagstauglicher
Fahrradrouten, das die Mittel- und Oberzentren des Landes miteinander
verbindet. Das RadNETZ Baden-Württemberg soll sich durch
sichere und komfortable Streckenführung sowie durch eine
einheitliche und durchgängige Beschilderung auszeichnen.
Auch die touristischen Landesradfernwege sind Bestandteile des
RadNETZes. Vervollständigt wird das Angebot durch die Radverkehrsnetze
auf Ebene der Landkreise sowie der Städte und Gemeinden.
Es wurden verschiedene Routen-Alternativen geprüft, sämtliche
Strecken erfasst und ausgewertet und die örtlichen Planungen
berücksichtigt. Dann wurde eine umfassende Bestandaufnahme
durchgeführt. Zur Ermittlung des Zustands wurden Strecken
im Umfang von rund 8.000 Kilometern befahren und aus Radfahrerperspektive
ausgewertet. Erfahrene Ingenieurbüros identifizierten entscheidende
Qualitätsmängel oder Lücken im Netz und erstellen
Empfehlungen für eine zügige und kosteneffiziente Verbesserung.
Die Routen des RadNETZes sollen zunächst möglichst
schnell so hergerichtet werden, dass diese durchgängig sicher
befahren werden können. Nur Routen die den Mindestkriterien
entsprechen werden beschildert. Darüber hinaus soll das
RadNETZ Schritt für Schritt weiter verbessert werden. Um
die einfache Orientierung und durchgängige Qualität
sicherzustellen, wird das Land Baden-Württemberg sowohl
die Finanzierung der Erstausstattung sowie künftig die konsequente
Pflege und Wartung der Beschilderung für das gesamte RadNETZ übernehmen.
Ziel ist es, das gesamte RadNETZ Baden-Württemberg attraktiv
und sicher nach dem aktuellen Stand der Technik auszubauen.
Weitere Informationen im Internet unter
www.mvi.baden-wuerttemberg.de, www.radkultur-bw.de und
www.fahrradland-bw.de/radverkehr-in-bw/infrastruktur/das-radnetz-baden-wuerttemberg/ |