23.9.15
Archäologische Funde auf der Kaiserburg
Nürnberg
(bsv) Der Freistaat Bayern investiert bis zum Jahr 2020 mehr
als 19 Millionen Euro in die Kaiserburg. Derzeit werden unter anderem
im Außenbereich Leitungen ertüchtigt und der Bodenbelag
verbessert, um mobilitätseingeschränkten Personen den
Zugang zur Kaiserburg zu erleichtern.
Im Zuge dieser Arbeiten wurden jetzt hochmittelalterliche Fundamente
der Burggrafenburg, einer der Vorgängeranlagen der heutigen
Burg, entdeckt: „Die Funde geben uns neue Anhaltspunkte für
die Rekonstruktion älterer Bauphasen. Vor dem Burgamtmannsgebäude
sind gut erhaltene Fundamente zu Tage getreten, die von einem wichtigen
Baukörper der im frühen 15. abgebrochenen Burggrafenburg
stammen müssen. Im Bereich der Freiung haben wir sogar einen
Mauerriegel angetroffen, der bislang in keiner der Darstellungen
oder Rekonstruktionen auftaucht. Alles spricht dafür, dass
dieses frühere Burgareal anders gestaltet war und insbesondere
nach Norden hin eine größere Ausdehnung besaß,
als bisher angenommen.“ so Martin Nadler, der Leiter der
Nürnberger Dienststelle des Bayerischen Landesamtes für
Denkmalpflege.
Heimatminister Dr. Markus Söder freut sich über die
Funde und dass kurzfristig eine bauliche Lösung gefunden wurde,
um diese im Zuge der weiteren Baumaßnahmen vollständig
zu erhalten: „Die Leitungen werden mit einer leichten Biegung
an den spektakulären Mauerfunden vorbei verlegt. Wenn es darum
geht, das Erbe unserer Heimat zu erhalten, gilt es, miteinander
flexible und kreative Lösungen zu finden.“
In den kommenden Monaten werden die Experten vom Landesamt für
Denkmalpflege die Funde genau untersuchen und bewerten. Danach
werden die Ergebnisse für die Besucher der Burg anschaulich
aufbereitet. Söder kündigt an, dass der im Kassenbereich
der Burg präsentierte Bauphasenfilm aktualisiert wird und
Infotafeln aufgestellt werden, um die Funde und die daraus gewonnenen
neuen Erkenntnisse den Besuchern zu präsentieren.
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