2.2.15
Mariae Lichtmess
Igel statt Murmeltier
Mariä Lichtmess ist ein Feiertag der katholischen Kirche.
Er ist ursprünglich das Fest der Darstellung Jesu im Tempel
40 Tage nach seiner Geburt, wurde schon im Frühmittelalter
mit Kerzensegnung und Lichterritualen und der Person der Mutter
Maria verknüpft und erhielt von da seinen volkstümlichen
Namen. Die Liturgiereform der katholischen Kirche führte ihn
dann im 20. Jahrhundert wieder auf seinen ursprünglichen Gehalt
als Darstellung Jesu im Tempel zurück (Lukas 2,22–24).
Bei den Bauernregeln hat das Fest einen hohen Stellenwert für
die Vorhersage der kommenden Wetterentwicklung.
Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.
Ist’s zu Lichtmess klar und hell,
kommt der Frühling nicht so schnell.
Ungereimt sagt man "Wenn der Igel an Lichtmess seinen Schatten
sieht, bleibt es noch sechs Wochen kalt." Diese Frist gilt
allerdings auch für Frühlingsgewitter, bevor der Wald
das Laub ausgetrieben hat ("Donnerts in den kahlen Wald, bleibt
es noch sechs Wochen kalt"). Die Sechswochenfrist ist also
nicht zu wörtlich zu nehmen.
Dahinter steht die einfache Beobachtung, dass eine Großwetterlage
mit einem russischen Kältehoch früher recht langlebig
war und sich Tiefdruckgebiete mit Sturm und Schnee nicht lange
halten.
Allerdings gilt für alle "Wettertage", dass die
Datumsverschiebung anlässlich der gregorianischen Kalenderreform
zu berücksichtigen ist. Nach dem (julianischen) Kalender,
in dem die Bauernregeln aufgestellt wurden, hätten wir jetzt
erst den 21. Januar.
Es könnte übrigens durchaus sein, dass der von Herstellern
von rosa Farbe so propagierte Valentinstag ursprünglich diesen
Inhalt hatte. 40 Tage nach Weihnachten, das ist vom 6. Januar ab
gerechnet der 14. Februar - ein wichtiger Termin für die Anstellung
der Dienstboten. Sie wechselten den Dienstherren, und manchmal
eben auch die Liebschaft. Als dann im 6. Jahrhundert Weihnachten
auf den 25. Dezember gelegt wurde, rutschte Lichtmess auf den 2.
Februar - und der 14. Februar wurde frei.
Und was das Murmeltier betrifft: In Mitteleuropa gibt es keine
frei lebenden Murmeltiere. Das Exemplar von Punxsutawney (Pennsylvania)
hat es einfach besser geschafft, in die Medien zu kommen. Was nicht
heißt, dass der Schreiber dieser Zeilen dem Film darüber
nicht ganz zauberhaft findet.
Gute Informationen über den kirchlichen Festtag:
Wikipedia
Ökumenisches
Heiligenlexikon
Religiöses
Brauchtum
P.S. Diese Nachricht wurde bereits am 2.2.2012 veröffentlicht.
Es gibt Dinge, die sollte man ab und zu wiederholen |