18.9.15
Einheimische
Krebsarten durch Krebspest bedroht
Dohlen- und Edelkrebse in der Kander und
Nebenbächen gefährdet
(lklö) Die in der Kander und ihren kleinen Nebenbächen
lebenden Dohlen- und Edelkrebse sind durch die Krebspest gefährdet. Übertragen
wird die für heimische Krebsarten tödliche Krankheit
vom amerikanischen Signalkrebs, der selbst gegen diese Pilzerkrankung
immun ist. Durch glatte Metallverkleidungen an den Stufen der Kander
soll nun die weitere Ausbreitung der Signalkrebse in den quellnahen
Bereich und in Nebengewässer verhindert und heimische Krebsarten
geschützt werden.

Signalkrebs. Foto: lklö
Im Einzugsgebiet der Kander und der Wehra kommen die seltenen
und bedrohten einheimischen Dohlen- und Edelkrebse vor. In kleinen
Nebenzuflüssen finden sich hier stabile Populationen, von
denen es nur noch 25 in ganz Deutschland gibt. Eine Untersuchung
des Regierungspräsidiums Freiburg und der Fischereiforschungsstelle
Langenargen ergab jedoch, dass in Kandern auch eine isolierte Population
von amerikanischen Signalkrebsen angesiedelt ist, die nachweislich
mit dem Erreger der Krebspest infiziert ist. Vermutlich wurde der
amerikanische Signalkrebs in die Kander eingesetzt, da er im Bereich
der Mündung nicht vorkommt. Für die einheimischen Krebsarten
endet die Krebspest immer tödlich.
Ende August trafen sich daher Vertreter der Wasser- und Naturschutzbehörden
und der Stadt Kandern, um über Maßnahmen zum Schutz
der einheimischen Krebse zu beraten. Es gilt als aussichtslos den
Signalkrebs bekämpfen zu wollen. Langfristig ist davon auszugehen,
dass er sich in der Kander von der Stadt Kandern abwärts bis
zur Mündung ausbreiten wird. Die einheimischen Krebsbestände
können nur dadurch geschützt werden, dass die Ausbreitung
in den quellnahen Bereich der Kander und in die Nebengewässer
verhindert wird. Dazu wird das Regierungspräsidium Freiburg
in Kürze an Stufen im Gewässer glatte Metallverkleidung
anbringen, die verhindern, dass die Signalkrebse diese Hindernisse überwinden.
Eine dieser Schutzeinrichtungen wird im Stadtgebiet Kandern an
einer Schwelle unterhalb des Rathauses angebracht.
Neben solchen technischen Schutzmaßnahmen ist der Schutz
der Lebensräume für die heimischen Krebsarten, wie Dohlen-
und Edelkrebs sehr wichtig. Es versteht sich von selbst, dass keinesfalls
Krebse in unseren Gewässern ausgesetzt werden dürfen,
um eine Übertragung der Krebspest zu vermeiden. |