12.2.15
Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz
Verschneit liegt rings die ganze Welt - Der Winter
in Holzschnitten des Jugendstils
(rmk)
Seit Pieter Brueghel der Ältere (1525/30 - 1569) ist das Thema
Schnee aus der Kunst nicht mehr wegzudenken. In der Zeit des Jugendstils,
an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, waren Winterdarstellungen
vor allem im Medium des Holzschnitts beliebt. Gerade dieses Medium
und seine Technik, zu dieser Zeit stark vom japanischen Farbholzschnitt
beeinflusst, ermöglichte ebenso plakative wie dekorative Grafiken.
Gleichzeitig wurde, ausgelöst durch die Industrialisierung
in Technik und Gesellschaft, die Landschaft als naturverbundener
Sehnsuchtsort der Stadtbewohner wieder entdeckt.
Die neue Formensprache, Japonismus genannt, prägte auch den
Jugendstil: Die rein flächig gestalteten japanischen Farbholzschnitte
inspirierten die Künstler, vermehrt auf die Ausdruckskraft
der einfachen Umrisslinie und das klare Gegeneinander farbiger
Flächen zu setzen. Das Motiv gewann an Prägnanz – sparsamer
Einsatz der Mittel brachte ein große Wirkung.
Die Ausstellung zeigt rund 60 Winterlandschaften und Darstellungen
vom Vergnügen auf dem Eis und im Schnee aus der Sammlung Felix
Häberle, München, sowie drei Blatt aus Schweizer Privatbesitz.
Bekannte Namen wie Martha Cunz, Walter Klemm, Carl Moll oder Carl
Thiemann sind vertreten, doch es gibt auch eindrückliche Blätter
von Künstlerinnen und Künstlern zu entdecken, die zu
Unrecht in Vergessenheit geraten sind.
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