10.9.15 Vorstellung
erster Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen im Baugebiet „Kenzinger
Pfad“
Ausgrabung des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium
Stuttgart in Endingen am Kaiserstuhl (Kreis Emmendingen) (rps) Am Sonntag, 13. September 2015, am Tag des offenen Denkmals, bietet
sich der interessierten Bevölkerung die Gelegenheit, die aktuellen
archäologischen Ausgrabungen im Baugebiet „Kenzinger
Pfad“ in Endingen am Kaiserstuhl zu besichtigen.
Dr. Jutta Klug Treppe, Referentin für vorgeschichtliche und
römische Archäologie des Landesamts für Denkmalpflege
im Regierungspräsidium Stuttgart, gibt einen Überblick über
die Ausgrabungen und stellt gemeinsam mit den Grabungsteams die
ersten Ergebnisse der archäologischen Rettungsgrabungen vor.
Führungen über das Grabungsgelände stellen
die aktuellen Erkenntnisse, die an ausgewählten Befunden und
Funden vermittelt werden, vor. Führungen werden um 14:00 Uhr
und 16:00 Uhr angeboten, sie dauern jeweils ein bis zwei Stunden.
Das Grabungsgelände befindet sich am nördlichen Ortsrand.
Treffpunkt sind die Bauwagen beim Kreisverkehr Ludwigstraße
/Wilhelmskapelle / Minna Cauer- Straße. Festes Schuhwerk
und der Witterung angepasste Kleidung sind erforderlich. Die Grabungen
sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar: Vom
DB-Bahnhof Riegel mit der Kaiserstuhl-Bahn bis Bahnhof Endingen
und von dort sind es nur noch nur wenige Minuten zu Fuß zur
Grabungsstelle.
Seit April 2015 führt das Landesamt für Denkmalpflege
im Regierungspräsidium Stuttgart wegen eines geplanten Baugebietes
am nördlichen Ortsrand von Endingen am Kaiserstuhl archäologische
Ausgrabungen durch. Diese Untersuchungen konzentrieren sich auf
zwei größere Flächen im Osten und Westen des Baugebietes,
die mit zwei Grabungsteams gleichzeitig untersucht werden. Das
beschleunigt die archäologischen Ausgrabungen vor Ort.
Die Grabungsteams haben inzwischen zahlreiche Siedlungsgruben
mit unterschiedlichen Formen und Funktionen, die sich als dunkle
Verfärbungen im Löss abzeichnen, freigelegt und dokumentiert.
Sie verteilen sich in unterschiedlichen Konzentrationen auf dem
bisher untersuchten Grabungsareal und weisen auf eine intensive „alte“ Besiedlung
dieser siedlungsgünstigen Region am Nordrand des Kaiserstuhls
hin, die bis in die Jungsteinzeit (5. Jahrtausend v. Chr.) zurückreicht.
Es wurden bisher auch Siedlungsrelikte aus der späten Bronzezeit,
der frühen Eisenzeit (1000- 700 v.Chr.) und aus römischer
Zeit dokumentiert (1.- 3. Jahrhundert n. Chr.), was durch zahlreiche
Funde belegt wird.
Scherben von Tongefäßen, Funde aus Stein und Knochen
sowie aus fossilen Materialien vermitteln eine Vorstellung vom
handwerklichen und technischen Können dieser vorgeschichtlichen
Menschen, das auch Menschen aus der „digitalen Zeit“ in
Erstaunen versetzen kann. |