17.9.15
Ab 22. September im Kreisarchiv des Rhein-Neckar-Kreises
Ausstellung "Der
Erste Weltkrieg und seine Folgen"
(lkrn) 2014 jährte sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs
zum 100. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Kreisarchiv des Rhein-Neckar-Kreises
in Kooperation mit dem Arbeitskreis Archive in der Metropolregion
Rhein-Neckar eine Wanderausstellung, die den Krieg und seine Konsequenzen
auf regionaler Ebene beleuchtet.
Die Ausstellung „Heimatfront - Der Erste Weltkrieg und seine
Folgen im Rhein-Neckar-Raum“, zu der ein umfangreicher Begleitkatalog
erhältlich ist, wird am 22. September um 19:00 Uhr von Landrat
Stefan Dallinger offiziell eröffnet. Anschließend gibt
Dr. Martin Krauß, Vorsitzender des Arbeitskreises Archive,
eine kurze Einführung.
Zu sehen ist die Wanderausstellung dann bis zum 15. Oktober im
Foyer des Kreisarchivs in der Ladenburger Trajanstraße 66.
Die Öffnungszeiten sind jeweils montags bis freitags von 9-12
sowie dienstags und donnerstags von 14-16 Uhr. Der Eintritt ist
frei.
Vortrag am 24. September
Vertiefend zu diesem Thema bietet Dr. Martin
Krauß am 24.
September um 19:30 Uhr im Kreisarchiv einen Vortrag an, zu dem
alle Interessierten ebenfalls bei freiem Eintritt herzlich eingeladen
sind. Der Referent widmet dem Geschehen an der „Heimatfront“ mit
all seinen Facetten – als die Zivilgesellschaft in bisher
noch nie dagewesener Weise in den Krieg mit einbezogen wurden und
der Rhein-Neckar-Raum als Ziel von Luftangriffen sogar zeitweilig
unmittelbar zur Front wurde. Eine zentrale Rolle spielte hier die zunehmende Mobilisierung
aller personellen und materiellen Ressourcen für die Kriegswirtschaft.
Frauen und Jugendliche, alsbald auch Kriegsgefangene ersetzten
in den Betrieben die zum Militär eingezogenen Männer.
Da Deutschland in Folge der britischen Seeblockade weitgehend von
der Einfuhr wichtiger Rohstoffe und Nahrungsmittel abgeschnitten
war, musste im Inland Ersatz beschafft werden. Nicht nur Gegenstände
aus Metall – von Kirchenglocken bis zu Türgriffen – wurden
eingesammelt und für die Rüstungsproduktion verwertet, sondern auch viele weitere
Materialien. Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln,
Brennstoffen und Gegenständen des täglichen Bedarfs wurde
mit zunehmender Dauer des Krieges vor allem in den Städten
desolat. Mit den Verwundetentransporten und der Einrichtung von
Lazaretten kam der Krieg schließlich ganz real in die Heimat.
Außerdem wurde der Rhein-Neckar-Raum als Ziel von Luftangriffen
sogar zeitweilig unmittelbar zur Front.
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