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14.10.15

Heimat 2015

Das Heft der Badischen Heimat zu den Heimattagen 2015 in Bruchsal

Heimat im Spannungsfeld von Vergangenheit und Zukunft, das ist das Markenzeichen der Badischen Heimat. Das Themenheft, das der Verein anlässlich der Heimattage 2015 wieder einmal der Stadt Bruchsal widmete, widmet sich in den ersten Artikeln natürlich der trauma-behafteten Stunde, in der das alte Bruchsal in Schutt und Asche fiel, wendet aber dann den Blick nach vorne. In bewährter Art konnte Schriftleiter Heinrich Hauß wieder Autoren um sich sammeln, die fachkundig etwa die Wiedereinrichtung der Beletage im Bruchsaler Schloss (Petra Pechacek), die Arbeit der Regionalen Wirtschaftsförderung für Sicherung und Ausbau der ökonomischen Stärke der Region (Stefan Huber) oder die Bemühungen der Stadt im Wettbewerb um Arbeitskräfte und ansiedlungswillige Firmen (Margrit Csisky) darstellen.

„ Heimat“ erscheint so nicht nur als Traditionspflege, sondern auch als das stetige Bemühen um Weiterentwicklung einer lebenswerten Umwelt.

In einem weiteren Beitrag stellt unter der Überschrift „Hier gibt’s was für die Ohren“ Stadtarchivar Thomas Moos das Bruchsaler Musikleben vor, und Ulrike Näther führt die Leser in das Deutsche Musikautomaten-Museum, das 2002 durch den Ankauf einer bedeutenden Sammlung vom „Museum Mechanischer Musikinstrumente“ zum „Deutschen Musikautomaten-Museum“ geworden war. Von der Fragestellung, wie das Zusammenleben in einer gedachten, erträumten oder befürchteten Stadt der Zukunft aussehen kann, ging das Theater- und Kulturfestival „Utopolis“ im Frühjahr 2015 aus. Judith Kriebel beschreibt, was vom Festival geblieben ist und welche Impulse sich in den Alltag der „Bürgerstadt“ hinüber retten konnten.

Neben diesem Themen-Schwerpunkt enthält das gewohntermaßen gut ausgestattete Heft weitere Aufsätze aus den verschiedenen Arbeitsgebieten des Vereins. Ein badischer Hofrat fuhr im Jahre 1729 nach London und führte darüber ein umfangreiches Tragebuch, das jetzt erstmals ausgewertet wurde. Markgraf Carl Wilhelm von Baden-Durlach, der Gründer von Karlsruhe, war bekannt für seine zahlreichen unehelichen Kinder. Weniger bekannt ist, dass 13 von ihnen in der alten Durlacher Friedhofskapelle begraben wurden, wie ein Aufsatz von Johann Wilhelm Braun zeigt.

Es bleiben noch zwei Aufsätze zu erwähnen: „Mit frohem Muet in d Zuekunft“ schreitet die Muettersproch-Gsellschaft, die sich der Pflege der alemannischen Sprache widmet, in die nächste Zeit und blickt auf 50 Jahre ihres Bestehens zurück. Und Manfred Hildenbrand stellt mit „Heinrich Hansjakob im Lichte des Nationalsozialismus“ die Rezeption dieser badischen Ikone im Dritten Reich dar.

Das Heft, die Nummer 3 des 95. Jahrgangs 2015, enthält damit wieder eine Reihe von interessanten Berichten, die in einem breiten Spektrum mit zur kulturellen Identität des Landes am Oberrhein beitragen. Der Verein trägt zwar den traditionellen Namen „Badische Heimat“, stellt sich aber damit ein weiteres Mal den Herausforderungen sowohl einer kritischen Geschichtsschreibung als auch einer konstruktiven Bewältigung von Zukunftsaufgaben.

 
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