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24.10.14

"Weinkulturland Taubertal" bot Spezialitäten und Raritäten

(lkmt) Die Veranstaltungsreihe „Weinkulturland Taubertal“ wird nun bereits im 7. Jahr im Kloster Bronnbach angeboten. Jetzt führte Josef Valentin Herrmann aus Veitshöchheim durch einen Weinprobe mit dem Thema „Spezialitäten und Raritäten des Taubertals“. Vor ausverkauftem Haus wurden zehn Weine aus den drei Anbaugebieten des Taubertals präsentiert.

„ Die Reihe Weinkulturland Taubertal zielt nach wie vor auf die Weineinheit zwischen Rothenburg ob der Tauber und Wertheim am Main ab“, erklärte Dezernent Jochen Müssig vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass die Veranstaltungen in der Reihe „Weinkulturland Taubertal“ stets mit einem Thema, beispielsweise „Geschichte und Wein“, „Musik und Wein“, „Käse und Wein“ oder „Schokolade und Wein“ verbunden sind.

Am vergangenen Freitag stand nun in der Orangerie des Klosters Bronnbach die Veranstaltung „Spezialitäten und Raritäten“ an. In seinen Vorbemerkungen hielt Josef Valentin Herrmann aus Veitshöchheim fest, dass er solche Weine aus dem Taubertal in die Probe genommen hat, die Gästen mit Kenntnis über die anderen deutschen Weinanbaugebiete auch gefallen. Bewusst habe er die Weine ausschließlich aus dem Angebot der Vinothek Taubertal im Kloster Bronnbach ausgewählt.

Am Beispiel Tauberschwarz zeigte er auf, wie über Weinsorten diskutiert werden kann. „Einige sagen, der Tauberschwarz sei ein roter Weißwein und kaum ein rotweinfähiges Gewächs. Andere wiederum behaupten, der Tauberschwarz sei harmonisch vollmundig und er halte auch den Ausbau in einem Holzfass aus“, sagte Josef Valentin Herrmann.

Mit der Probe „Spezialitäten und Raritäten“ wollte er den Blick darauf lenken, welche tollen Angebote es an der Tauber gibt. „Auch im Anbaugebiet der Tauber mit den Bereichen Tauberfranken, Württemberg – Tauber und Maindreieck bzw. Mainviereck spielen edle Weine eine bedeutende Rolle“. Beispielhaft nannte er die Rebsorten Weißburgunder und Riesling aus den Reicholzheimer Lagen Satzenberg und First. Den Riesling aus dem First bezeichnete er hierbei als „pointiertes I-Tüpfelchen des Taubertäler Weinanbaus“.

Josef Valentin Herrmann informierte aber auch, dass es an der Tauber beispielsweise Traminer in einer Qualität und Reinheit gibt, die der Weinfreund eigentlich in Südtirol vermutet. Mit dieser Pflege der traditionellen Rebsorten und durch moderne Angebote ist es gelungen, die Kunden zu erreichen. „Es müssen keine importierten Weine für ein Weinerlebnis gekauft werden, denn das Taubertal bietet eine tolle Vielfalt, die durch den Einkauf gewürdigt werden kann“, sagte Josef Valentin Herrmann weiter. Wird heimischer Wein gekauft, wird ein Beitrag zur Ökologie geleistet und der regionale Weinanbau gestärkt. Für gelungene moderne Weine stehen stellvertretend die Rebsorten Regent und Acolon. Dieses Angebot mit traditionellen und modernen Weinen stärkt und stützt die Zukunft des Weinlandes Taubertal.

Außerdem stellte Josef Valentin Herrmann einen Tauberklinge-Silvanersekt des Winzerkellers Taubertal aus Reicholzheim, einen Müller-Thurgau Kabinett aus der Lage Kembacher Sonnenberg des Weingutes Englert, einen Weißburgunder Satzenberg Kabinett trocken des Weingutes Alte Grafschaft aus Wertheim, einen Riesling trocken aus der Lage Reicholzheimer First des VDP Weingutes Schlör aus Reicholzheim, einen Röttinger Feuerstein Traminer Spätlese des Weingutes Poth aus Röttingen, einen Röttinger Feuerstein Tauberschwarz trocken, ausgebaut im Holzfass, des Weingutes Udo Engelhardt aus Röttingen, einen Dittwarer Ölkuchen Schwarzriesling trocken der Serie Kilian der Becksteiner Winzer, einen Acolon trocken der Lage Königshöfer Kirchberg des Weingutes Johann August Sack aus Lauda-Königshofen, einen Regent trocken aus der Lage Königheimer Kirchberg des Weingutes Elisabeth und Norbert Geier aus Königheim sowie zum Abschluss einen Spätburgunder Spätlese der Lage Gerlachsheimer Herrenberg des Weingutes Günther aus Gerlachsheim vor.

Treffend wurden die Weine von Josef Valentin Herrmann beschrieben. Den Silvanersekt würdigte er erinnernd an reife, gelbe Früchte und Ananas. Beim Müller-Thurgau aus Kembach war eine würzige, gelungene Aromanote, eingebunden in die Fruchtsüße, festzustellen und beim Weißburgunder der Alten Grafschaft stellte Herrmann die markante Apfelaromatik, die fruchtige Säure und den eleganten Körper heraus. Ergänzend erinnerte er, dass der Weißburgunder aus dem Satzenberg stammt, der ältesten noch bewirtschafteten Terassenreblage des Taubertals. „Es ist ein Sonnenprallhang, der edle Weine gedeihen lässt“, sagte Josef Valentin Herrmann. Den Riesling des Weingutes Schlör beschrieb er als „in der Frucht süß und säureharmonisch miteinander verbunden“. Beim Trinken beginne der Genuss bereits in der Nase, führe über den Gaumen und gehe langsam und nachhaltig seinen weiteren Weg. Der Traminer erinnerte an eine Duftrose in einem Kräutergarten und der Tauberschwarz, beide Weine aus Röttingen, betont die Frucht und bleibt dennoch leicht und schlank in seinem Geschmacksbild.

Den Dittwarer Ölkuchen Schwarzriesling verglich Josef Valentin Herrmann mit einer warmen Sommerfrucht, und der Acolon wurde herzkirschenrot mit wunderbarer Aromatik und gutem Potenzial ins Glas geschenkt. Zum Abschluss standen der Regent, an Wildrebe erinnernd, und der Spätburgunder, ein Erlebnis von Erdbeere und roten Früchten, an.

Mit Interesse und langanhaltendem Applaus wurden die Ausführungen und die Weinauswahl von Josef Valentin Herrmann anerkannt. Viel Applaus erhielt auch die Taubertäler Weinkönigin Kristin Fries, die eigens aus Tauberrettersheim zu diesem Weinerlebnis ins Kloster Bronnbach gekommen war.

In seinen Dankesworten hielt Dezernent Jochen Müssig fest, dass der Referent einmal mehr sein fachkundiges Wissen über den Taubertäler Weinan- und Weinausbau unter Beweis gestellt hat.

 
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