28.5.14
Das Domquartier Salzburg – mehr als ein Museum
15.000 prachtvolle Quadratmeter – 2.000 überwältigende
Exponate – 1.300 bewegte Jahre
Mit dem Domquartier setzt Salzburg ab Mai 2014 ein einzigartiges
Highlight im Herzen der Stadt: Das ehemalige Zentrum fürsterzbischöflicher
Macht, der Komplex aus Residenz und Dom, ergänzt um das Benediktinerkloster
St. Peter wird erstmals nach 200 Jahren wieder als Rundgang erlebbar
gemacht.
Domquartier Salzburg. © DomQuartier Salzburg/HGEsch
Himmel und Erde in einer Hand
Bis 1803 ist Salzburgs Geschichte wesentlich von drei Faktoren
geprägt: der territorialen Unabhängigkeit von den umgebenden
Mächten, einer soliden, wirtschaftlichen Basis aufgrund
von Salz-, Metall- und Edelsteinvorkommen und der Herrschaft
der Fürsterzbischöfe, die mit absolutistischem Anspruch über „himmlische
und irdische“ Belange der Bevölkerung regierten.
Der Gebäudeverbund aus Residenz und Dom war seit dem Mittelalter
der Mittelpunkt des Landes und sichtbarer Ausdruck der Macht der
Fürsterzbischöfe. Diese Umstände erlaubten dem Land
vom 8. bis ins 18. Jahrhundert eine dauerhafte, eigenständige,
kulturelle und politische Blüte. Das reiche Erbe der Romanik,
der Gotik und vor allem des Barock zeugt noch heute von diesem
Glanz. Das unmittelbar an diesen Komplex angrenzende Benediktinerkloster
St. Peter wurde zu Beginn der mittelalterlichen Geschichte Salzburgs
gegründet und trug seitdem maßgeblich zur Entfaltung
des reichen Kultur- und Geisteslebens bei.
Erstmals nach 200 Jahren auf den Spuren der Fürsterzbischöfe
wandeln
Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun gehört zu den
bedeutendsten Bauherren des barocken Salzburg und prägte in
seiner 14-jährigen Regierungszeit (1654–1668) das Bild
der Stadt. Er ließ die Dombögen errichten, den Residenz-
und Domplatz gestalten sowie eine Gemäldegalerie – die
heutige Lange Galerie der Erzabtei St. Peter – bauen. So
schuf er jenen Rundgang, der durch den damaligen Museumsreferenten
und heutigen Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer in Umsetzung
des von Dr. Dieter Bogner (bogner.cc) 2006 ausgearbeiteten Salzburger
Museumsleitplans nach 200 Jahren erstmals wieder zugänglich
gemacht wird.
Ausblicke und Einblicke
Das Domquartier ermöglicht einen Weg um den Domplatz in der „oberen
Etage“ und gewährt neue und imposante Ausblicke auf
die Stadt und die Stadtberge sowie unbekannte und prachtvolle Einblicke
in ihr kulturelles Herz. Herrschaftsgeschichte, Kunstgeschichte
und Architektur werden in einem einzigartigen Zusammenspiel präsentiert.
Bildergalerie in der Salzburger Residenz © Salzburger Burgen & Schlösser/H.
Kirchberger
Zeitreise in den Barock
Die barocken Kunstschätze der Residenzgalerie, des Dommuseums,
der Erzabtei St. Peter und des Salzburg Museum bilden in Zukunft
die Grundlage für einen Barock-Schwerpunkt in Salzburg. „Salzburg
ist nördlich der Alpen die Barockstadt schlechthin, aber weder
aus touristischer noch aus musealer Sicht ist das Thema Barock
bisher in Salzburg entsprechend aufgearbeitet und präsentiert
worden. Unser Ziel ist es, dass man auch der Museen wegen nach
Salzburg reist. Die Mischung aus Architektur, weltlicher Schönheit
und kirchlicher Pracht ist etwas weltweit Besonderes“, so
Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer.
Mit einer einzigen Eintrittskarte
Auf dem Weg, der 200 Jahre verschlossen war, erleben Besucherinnen
und Besucher die Prunkräume der Residenz, die Residenzgalerie,
das Dommuseum, das Museum St. Peter sowie die Barocksammlung
Rossacher des Salzburg Museum im Wechsel mit Sonderausstellungen
der beteiligten Museen.
Prunkräume der Residenz – Weltliches Zentrum der Fürsterzbischöfe
Die Residenz zu Salzburg diente über Jahrhunderte als Regierungssitz,
Wohnort und für Repräsentationszwecke. 15 glanzvolle
Prunkräume versammeln 200 Jahre Herrschafts- und Stilgeschichte
von der Renaissance über Barock bis zum Klassizismus: mit
Deckenfresken von Johann Michael Rottmayr, hochbarockem Deckenstuck
sowie wertvollen Spiegeln, Lustern, Uhren und Gemälden.
Residenzgalerie – Europäische Malerei von internationalem
Rang
In 11 Sälen der ehemals fürsterzbischöflichen Residenz
werden Gemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts gezeigt. Bereits
unter Fürsterzbischof Graf von Colloredo-Wallsee wurden Ende
des 18. Jahrhunderts diese Räumlichkeiten als Gemäldegalerie
genutzt.
Dombogenterrasse – Ausblick auf das barocke Zentrum
Salzburgs
Als Verbindung zwischen Residenz und Dom bietet die Dombogenterrasse
einen unvergleichlichen Ausblick auf den Dom- und den Residenzplatz
und die daran anschließende bürgerliche Altstadt.
Terrasse über den nördlichen Dombögen. © RGS/Ghezzi
Nordoratorium – Sonderausstellungen mit Barockschwerpunkt
In dem mit aufwendigem Stuck ausgestatteten nördlichen Oratorium
des Salzburger Doms finden Sonderausstellungen des Domquartiers
statt. Zu sehen ist auch das künstlerisch reich dekorierte
Rupertusoratorium.
Domorgelempore – Einblick in den geistlichen Mittelpunkt
der Stadt
Der Salzburger Dom zählt zu den großartigen Monumentalbauten
des Frühbarocks. Von der Orgelempore aus wirkt der Innenraum
des Doms in seiner vollen Pracht.
Dommuseum – Kunstschätze aus 1.300 Jahren
Das Museum zeigt Goldschmiedearbeiten, Textilien, Gemälde
und Skulpturen vom Mittelalter bis zum Barock aus dem Dom und Salzburger
Kirchen.
Kunst- und Wunderkammer – Objekte und Kuriositäten
aus Natur und Kunst
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die 1974 rekonstruierte
fürsterzbischöfliche Kunst- und Wunderkammer. Die originalen
Schaukästen des 17. Jahrhunderts bergen eine Fülle staunenswerter
Artefakte.
Lange Galerie – Eindrucksvolle 70 Meter mit herausragenden
Stuckarbeiten ausgestattet
Die Lange Galerie wurde 1657–1661 errichtet. Bis zum Ende
des Erzstifts diente sie als Gemäldegalerie der Erzbischöfe.
In dieser Tradition sind heute wieder großformatige, religiöse
Gemälde aus der Kunstsammlung der Erzabtei St. Peter zu sehen.
Museum St. Peter – Kunstschätze aus dem ältesten
Kloster im deutschen Sprachraum
Die überaus reiche Kunstsammlung des Benediktinerklosters
St. Peter umfasst geschätzte 40.000 Exponate. Das Museum gliedert
sich in drei thematische Schwerpunkte: St. Peter und die Kunst,
St. Peter und die Musik, St. Peter in Geschichte und Verfassung.
Franziskanerkirche – Einblick in eine der ältesten
Kirchen Salzburgs
Der Rundgang gewährt einen Einblick in das Innere der Franziskanerkirche
und ermöglicht die eingehende Betrachtung des berühmten
gotischen Sternrippengewölbes.
Öffnungszeiten
Täglich, außer Dienstag, von 10–17 Uhr geöffnet
Im Juli und August täglich geöffnet
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