17.4.14
Réminiscences -
Design / Elsass / Tradition
(mvst)
Die Ausstellung Réminiscences des Elsässischen
Museums konfrontiert traditionelles Kunstgewerbe mit an ihm
inspirierten Designobjekten. Der dabei entstehende Dialog macht
auch bestimmte Entwicklungstrends der elsässischen Volkskunst
deutlich.
Die über das gesamte Museum verteilte Schau stellt die
Exponate der ständigen Sammlung in neue Zusammenhänge
und gibt den Ausstellungsbesuchern darüber hinaus die
Möglichkeit, sich mit der so besonderen Architektur des
Museums vertraut zu machen. Zu sehen sind 18 Produkte mit unterschiedlicher
kreativer Handschrift, die eigens für das Ausstellungsprojekt
oder unabhängig von ihm entstanden sind.
Unter „Reminiszenzen“ werden hier unbewusste Anleihen
bei Literatur oder bildender Kunst verstanden, die in den schöpferischen
Prozess einfließen, ihn jedoch nicht in der Vergangenheit
verhaften oder auf das bloße Bemühen um Aktualisierung
festlegen. Die Ausstellung vereint mehrere Variationen des
Themas: - Ergebnisse der Zusammenarbeit zwischen berufsbildenden
Gymnasien (Lycée du Haut-Barr, Jean Rostand, Louis Marchal,
Louis Couffignal) und Designern (Sonia Verguet, Nathalia Moutinho,
V8 Designers, Alix Videlier, Arnaud Finix) - Objekte aus der
Hand dieser und anderer professioneller Designer (Philippe
Riehling, Aurore Daunis, Jean-Luc Weimar, Sandrine Ziegler-Munck)
- Arbeiten von Studierenden (Diplom für Gestaltung des
Lycée Le Corbusier in Illkirch, Fachbereich Design der
Haute Ecole des Arts du Rhin).
Eine in Zusammenarbeit mit IKEA entstandene partizipative
Installation thematisiert den Stellenwert von Nischenproduktionen
im Zeitalter des Massenkonsums sowie insbesondere auch die
Rolle, die Museen wie das Elsässische Museum dabei spielen
können.
Über die eigentliche Ausstellung hinaus macht es sich
das Museum zum Anliegen, eine dauerhafte Partnerschaft mit
der lokalen Designszene aufzubauen. Denn Identität und
Charakter der Sammlung des Elsässischen Museums beruhen
zumindest teilweise auf den ästhetischen Qualitäten
von Gebrauchgegenständen, deren museale Präsentation
eine typische Atmosphäre und ein tieferes Verständnis
der Regionalkultur vermitteln soll. Für das Museum ist
die Durchführung solcher gemeinsam mit lokalen Akteuren
entwickelten Projekte ein Grundbaustein seiner Entwicklungsstrategie.
Réminiscences wurde als eines von 15 Projekten für
den Prix national de l’Audace artistique et culturelle
2014 nominiert. |