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31.10.14

Stacheldrahtverhau gegen die Schweiz 1942: wertvolles Filmmaterial im Kreisarchiv Lörrach

(lklö) Das Kreisarchiv Lörrach hat bisher unbekanntes Film- und Fotomaterial aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs erhalten. Die Aufnahmen stammen vom Sommer 1942 und zeigen die Bauarbeiten an dem vom Reichsarbeitsdienst (RAD) errichteten kilometerlangen Stacheldrahtverhau im Wiesental. Die Maßnahme wurde vom Berliner Reichssicherheitshauptamt unter SS-Führer Heinrich Himmler angeordnet, um zu verhindern, dass Deutsche in die Schweiz flüchten.

„In Anbetracht ihrer Entstehungszeit sind Bilder und Film von hoher Qualität und wertvolle regionalhistorische Dokumente“, erläutert Oliver Uthe, Kreisarchivar im Landkreis Lörrach. Das Material entstammt dem Nachlass des damaligen Bauleiters und Hobbyfilmers Siegfried Vetter, der im Jahre 1931 maßgeblich an der Gründung des Arbeitsdienstes im Siegerland beteiligt war. Sein Sohn Rudolf Vetter hat diesen Nachlass nun gesichtet und die Aufnahmen dem Kreisarchiv überlassen, um sie der Forschung, der schulischen Bildungsarbeit und den Medien zugänglich zu machen.

Junge Männer des Reichsarbeitsdienstes beim Errichten des Stacheldrahtverhaus im Wiesental. Foto: Kreisarchiv Lörrach.

Die Bild- und Filmdokumente zeigen unter anderem die Lörracher An- und Abreise der aus der Eifel und Köln stammenden Abteilungen. Über 500 junge Männer und ihre Kommandeure sind auf den privaten Filmaufnahmen zu sehen, wie sie unter anderem an den Bauabschnitten im Wiesental drei Meter hohen Stacheldraht verlegen oder auf dem Weiler Sportplatz mit dem Spaten exerzieren. „Besonders deutlich wird in den Aufnahmen der paramilitärische Charakter des RAD, der den Jugendlichen nach der Schule einen letzten Aufschub vor dem Kriegseinsatz verschaffte“, so Uthe.

Fotos und Film können nach Terminabsprache im Kreisarchiv eingesehen werden.

 
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