11.7.14
Main-Tauber-Kreis strebt LEADER-Kulissen an
(lkmt) Das europäische Förderprogramm LEADER geht von
2014 bis 2020 in eine neue Förderperiode. Der Main-Tauber-Kreis
nimmt mit seinen Städten und Gemeinden gegenwärtig an
dem Bewerbungsverfahren für die geplanten Förderkulissen „Badisch-Franken“ und „Hohenlohe-Tauber“ teil.
Der Landkreis hofft, dass beide Kulissen anerkannt und in das
Programm aufgenommen werden. Die Bewerbungen sollen nach den regionalen
Abschlusskonferenzen im September dem Ministerium für Ländlichen
Raum und Verbraucherschutz vorgelegt werden. Eine Besonderheit
von LEADER ist sein Ansatz „von unten nach oben“ („Bottom-Up“).
Das bedeutet, dass sich Bürgerinnen und Bürger in die
Entscheidungsprozesse einbringen können. Auch eigene Vorschläge
und Projekte können entwickelt werden.
Der Main-Tauber-Kreis zählt zu den attraktivsten Landkreisen
in Süddeutschland. Die Städte und Gemeinden sind gastfreundlich,
die Dörfer vermitteln ein Heimatgefühl. Die Tauber, der
Main und ihre Nebenflüsse prägen die Landschaft. Burgen,
Schlösser, Klöster und Museen rücken diesen Landstrich
immer stärker in den Blick von Touristen. Aber auch der eigenen
Bevölkerung bietet der Main-Tauber-Kreis mit seinen starken
Unternehmen und Handwerksbetrieben eine gute Ausgangsbasis. „Der
Main-Tauber-Kreis ist in punkto Familienfreundlichkeit, Sicherheit
und Kulturlandschaft sicherlich mit der Note 1 zu bewerten“,
bestätigt auch Landrat Reinhard Frank.
Damit der Main-Tauber-Kreis und seine Nachbarlandkreise auch in
Zukunft eine optimale Perspektive für die heimische Bevölkerung
und für Touristen bieten, wird gegenwärtig an regionalen
Entwicklungskonzepten für das Europäische Förderprogramm
LEADER gearbeitet. Hierzu hat der Main-Tauber-Kreis mit seinem
südlichen Gebiet die Kulisse Hohenlohe-Tauber mit Teilgebieten
des Hohenlohe-Kreises und des Landkreises Schwäbisch Hall
gebildet. Im mittleren und im nördlichen Main-Tauber-Kreis
wird an der Bewerbung für die Kulisse Badisch-Franken mit
Teilgebieten des Neckar-Odenwald-Kreises gearbeitet.
In allen Konzepten werden Handlungsfelder wie Innenortentwicklung,
generationsübergreifende Ansätze, Vermarkungsmöglichkeiten
für regionale Produkte und die Förderung der Kultur in
den Mittelpunkt gerückt. „Vor allem auch das Miteinander
von Jung und Alt und die Perspektiven in den Dörfern sollen
durch LEADER verbessert werden“, sagt Dezernent Jochen Müssig
vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis.
Die Bewerbungen sollen neben den grundsätzlichen Aussagen
zu den Kulissen vor allem auch auf die Fortentwicklungspotenziale
hinweisen. Beispielsweise bestehen mit Produkten aus der Landwirtschaft
gute Chancen, regionale Vermarktungssiegel zu entwickeln. Mit dem
zwischen Tauber und Odenwald angebauten Grünkern existiert
ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal. Auch die Kultur soll mit
Angeboten für die Bevölkerung und die Gäste noch
intensiver unterstützt werden. Themen wie „Verborgene
Schätze“ oder „Pilgern“ werden – sollten
die Bewerbungen erfolgreich sein – die nächsten Jahre
bestimmen. „In allen Prozessen wird geprüft, wie die
Lebensbedingungen weiter verbessert werden können oder auch
Mehrwert für den Ländlichen Raum in Hohenlohe, Odenwald
und Main-Tauber gesteigert werden kann“, nennt Dezernent
Jochen Müssig einige der Ziele der LEADER-Entwicklungskonzepte.
Damit dem „Bottom-Up“-Ansatz Rechnung getragen wird,
war von Anfang an die interessierte Bevölkerung beteiligt.
Es bestanden in Workshops und Dialogen Möglichkeiten, sich
in die Handlungsfelder einzubringen oder selbst auch Handlungsfelder
vorzuschlagen. Eine Beteiligung ist nach wie vor möglich. „Menschen
aus allen Gesellschaftsbereichen, ob Jung oder Alt, können über
das Internet Projekte, Ideen oder weitere Ansätze vorschlagen“,
erklärt Landrat Reinhard Frank. Hierzu wurden die Internetseiten
www.leader-hohenlohe-tauber.de und www.leader-badisch-franken.de
eingerichtet.
Die bisher gefundenen Ansätze und vorgeschlagenen Starterprojekte
werden nun von den jeweiligen Steuerungsgruppen in den Kulissen
sondiert und ausformuliert. Die daraus entstehenden regionalen
Entwicklungskonzepte werden der interessierten Bevölkerung
jeweils nochmal in einer Regionalkonferenz vorgestellt und dort
dann auch als Handlungsleitfaden für die LEADER-Förderperiode
2014 bis 2020 beschlossen.
Die regionalen Abschlusskonferenzen finden am Montag, 15. September,
um 19 Uhr in Hollenbach in der Dreschhalle für Hohenlohe-Tauber
und am Mittwoch, 17. September, um 18 Uhr in Külsheim in der
Festhalle für Badisch-Franken statt.
„Die initiierenden Städte und Gemeinden sowie der Main-Tauber-Kreis
möchten dem Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz
Baden-Württemberg mit einer großen Beteiligung aus der
Raumschaft noch einmal signalisieren, dass an der Tauber, am Main,
in Hohenlohe und im Odenwald – nicht zuletzt aufgrund der
demografischen Entwicklung – auf die Anerkennung der beiden
LEADER-Kulissen gesetzt“, schließt Landrat Reinhard
Frank.
Zur Kulisse Hohenlohe-Tauber gehören aus dem Main-Tauber-Kreis
die Städte und Gemeinden Assamstadt, Boxberg, Creglingen,
Igersheim, Niederstetten, Weikersheim und der Stadtteil Markelsheim
der Stadt Bad Mergentheim.
In der Kulisse Badisch-Franken sind aus dem Main-Tauber-Kreis
die Städte und Gemeinden Ahorn, Freudenberg, Großrinderfeld,
Grünsfeld, Königheim, Külsheim, Lauda-Königshofen
ohne Stadtkern (das heißt ohne Lauda und Königshofen),
Tauberbischofsheim ohne Stadtker, Werbach, Wittighausen sowie die
Wertheimer Dörfer Bronnbach, Reicholzheim und Sonderried vertreten.
Informationen zum LEADER-Entwicklungsprozess: www.main-tauber-kreis.de/Wirtschaft-Tourismus.
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