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20.6.14

Verliert Eberbach ein (weiteres) historisches Ensemble?

Am Rand des alten Eberbach steht (zur Stunde noch) ein altes Gasthaus, das zusammen mit seinem kastanienbestandenen Biergarten und der daneben liegenden Kegelbahn nicht nur ein Denkmal für die Ausflugskultur, sondern auch – als eine der traditionsreichen Eberbacher Hausbrauereien – für die Braukultur der Stadt sein könnte. Es geht um die alte Gaststätte „Zur Itterburg“, die anderthalb Jahrhunderte im Besitz der Wirts- und Brauer-Familie Koch war, und die zusammen mit der nebenan liegenden historistischen bürgerlichen Villa ein seltenes Ensemble bildet.

Die Gaststätte könnte ein Denkmal sein – weil der Eberbacher Bauausschuss darüber befinden wird, ob man den Denkmalbestand der Stadt zugunsten einer Wohnanlage um ein weiteres Objekt vermindert.

Gaststätte "Zur Itterburg" in Eberbach - Baudenkmal oder Abrisskandidat?
Gaststätte "Zur Itterburg" in Eberbach - Baudenkmal oder Abrisskandidat? (Postkarte, privat)

Die Geschichte wiederholt sich, wie in vielen Städten und Gemeinden: Auf der einen Seite steht das Denkmalbewusstsein der Bevölkerung, das sorgsam alte und liebgewonnene Gebäude mit neuem Leben füllen will, auf der anderen Seite stehen finanzielle Interessen, die sich, wie auch in diesem Fall, in der Errichtung seelenloser Wohnblocks manifestieren.

Das alte Gasthaus hat allerdings zwei Probleme: Ein Investor, der bereit war, das Gebäude zu erhalten, hat sich noch nicht gefunden, und das Ensemble selbst steht (noch) nicht unter Denkmalschutz. Den Rang als Naturdenkmal können auch die großen Kastanien des Biergartens beanspruchen – sie werden der geplanten Neubebauung zum Opfer fallen.

Pikant an der ganzen Sache: Der Bau- und Umweltausschuss der Stadt Eberbach will noch in seiner alten Zusammensetzung über Abriss oder Erhaltung befinden, und der Investor will namentlich nicht genannt werden. Rein rechtlich ist das ok, aber eben auch nur rein rechtlich.

Alles was die entstandene Interessengemeinschaft fordert, ist eine Verschiebung der Entscheidung bis zur Konstituierung des neuen Ausschusses, der nach der Kommunalwahl neu zusammengesetzt werden wird. Dass man damit Zeit gewinnt, die Denkmalwürdigkeit des Ensembles durch das Regierungspräsidium Karlsruhe prüfen zu lassen, ist eine berechtigte Absicht dieses Aufschubs.

Die Interessengemeinschaft "Rettung Historische Itterburg" macht sich für die Erhaltung fdes Ensembles stark. Weitere Informationen: nicoline.winkler@web.de

 
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