29.1.14
Fachkongress „Nachhaltige Mobilität
im Tourismus“
Netzwerk
"Fahrtziel Natur" forciert Innovationen
(db) „Nachhaltige Mobilität im Tourismus“ war
das Thema eines Fachkongresses im vergangenen November in Bad Wildbad,
an dem über 120 Experten aus Tourismus, Verkehr und Umwelt
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilnahmen. Im
Mittelpunkt stand der Austausch über die Mobilitätskonzepte
der einzelnen Gebiete. Hierbei wurde besonders die vorbildliche
KONUS-Gästekarte der Schwarzwald Tourismus GmbH gelobt, die
kostenlose Bahn- und Busfahrten bietet und somit den Schwarzwald
zur Vorreiter-Region für umweltfreundliche Mobilität
für Touristen macht. Initiatoren der Tagung waren die Naturparke
im Schwarzwald, Schwarzwald Tourismus GmbH, Tourismus Marketing
GmbH Baden- Württemberg und Fahrtziel Natur. „Die Gemeinschaft
der 21 Fahrtziel Natur- Gebiete hat mit dem Kongress ihre Rolle
als Treiber des kontinuierlichen Ausbaus attraktiver Angebote für
nachhaltige Mobilität im deutschen Tourismus unterstrichen“,
zog Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn
für das Land Baden-Württemberg als Fazit der Veranstaltung.
Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
sowie das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur des Landes
Baden-Württemberg unterstützten den Kongress. Schirmherr
Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz,
betonte: „Der Landesregierung ist es ein wichtiges Anliegen,
den Tourismus in Baden-Württemberg nachhaltig und umweltverträglich
zu entwickeln. Dabei spielen An- und Abreise sowie das Mobilitätsangebot
im Urlaubsort eine zentrale Rolle. Wir brauchen zukunftsfähige
Mobilitätskonzepte, die eine umweltfreundliche An- und Abreise
für die Gäste attraktiv machen. Die Vernetzung der Mobilitätsanbieter
muss dabei so gestaltet sein, dass sie den Gästen eine einfache
Nutzung der Angebote ermöglicht.“ Um Destinationen bei
der Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte zu unterstützen,
plane die Landesregierung ein Angebot für eine Mobilitätsberatung
für Reiseziele in Baden-Württemberg. Für das Verkehrsministerium
unterstrich Staatssekretärin Dr. Gisela Splett: „Die
Sicherung der Mobilität im Ländlichen Raum ist eine der
großen Herausforderungen der nächsten Jahre. Unser Ziel
ist, Mobilität nachhaltig, also umweltverträglich, wirtschaftlich
effizient und sozial gerecht zu gestalten. Die Entwicklung nachhaltiger
Mobilitätsangebote als Basis für Tourismus und Lebensqualität
der BewohnerInnen im ländlichen Raum hat für uns hohe
Priorität."
Die beiden Landräte und Vorsitzenden der Naturparke, Dr.
Klaus Michael Rückert (Schwarzwald Mitte/Nord) und Marion
Dammann (Südschwarzwald) laden Reisende in den Schwarzwald
ein: „Wir haben eine Vielzahl herausragender touristischer
Naturerlebnis-Angebote in den beiden Naturparken, die hervorragend
mit dem ÖPNV zu erreichen sind und das im Sommer wie im Winter“,
sind sich die beiden Vorsitzenden einig. „Beim Kinzigtalradweg
beispielsweise dürfen zwischendurch die Beine auch mal schwer
werden. Hier fährt die berühmte Schwarzwaldbahn und zahlreiche
Züge bieten die Radmitnahme an“, so Dr. Rückert.
Dammann ergänzt: „Auf dem Loipenportal Südschwarzwald
gibt es für Langläufer explizite Infos zur Anreise mit
dem ÖPNV. So können die zahlreichen Loipen sicher, bequem
und umweltfreundlich erreicht werden.“
Geschäftsführer Christopher Krull von der Schwarzwald
Tourismus GmbH wertete die Kombination aus RIT-Schwarzwaldticket,
KONUS und E-Mobilität als „erfolgreiche Basis für
eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung“ der
Region. „Mit der stark ermäßigten Bahnanreise
und der kostenlosen Nutzung umweltfreundlicher öffentlicher
Verkehrssysteme reduzieren wir erfolgreich die Belastungen für
Umwelt und Ressourcen, die mit wachsenden Übernachtungs-und
Gästezahlen zwangsläufig einhergehen.“
Impulse für eine intensive Diskussion setzte der Mobilitäts-
und Zukunftsforscher Professor Stephan Rammler mit seiner Vision
des Deutschlandtourismus im Jahr 2043. Nachhaltiger Tourismus unter
Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sei dann selbstverständlich.
Die Weichen, die jetzt auf dem Weg dahin zu stellen sind, identifizierten
anschließend Experten in einer Podiumsdiskussion.
Dort wurde gefordert, die Diskussion über Zuständigkeiten
zu beenden. Eine nationale Initiative soll übergreifend die
Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung der Querschnittsbranche
Tourismus verbessern. Michael Ziesak, Bundesvorsitzender des VCD,
dazu: „Die erfolgreiche Arbeit der Trägergruppen in
den Fahrtziel Natur-Gebieten zeigt, wie übergreifende Zusammenarbeit
Querschnittsthemen zum Wohle aller voranbringt. Daran sollte man
sich auf Landes- und Bundesebene ein Vorbild nehmen. Dieses Beispiel
sollte als Vorbild für weitere Entwicklungen dienen. Die Trägergruppen
setzen sich aus Vertretern von Tourismus, Schutzgebieten, Verkehr
und Politik zusammen.
Konkrete Anregungen, unter anderem zu Organisation und Finanzierung
aktueller Mobilitätsangebote, konnten die Teilnehmer den Vorträgen
zu KONUS, der Hochschwarzwald Card, dem UckermarkShuttle sowie
den Wanderbussen in den Nationalparken Hohe Tauern Kärnten
und Hainich entnehmen. Thorsten Rudolph, Geschäftsführer
der Hochschwarzwald Tourismus GmbH: "Mit der Hochschwarzwald
Card setzen wir unsere Elektromobilitäts-Strategie konsequent
um: über 100 E-Bikes, etwa 20 Segways und derzeit 15 mit Ökostrom
betankte E-Smarts sind für die Gäste kostenlos Die Teilnehmer
hoben den intensiven Erfahrungsaustausch mit anderen Fachkollegen
hervor und bezeichneten den Fachkongress als große Bereicherung
für die Erweiterung Ihres persönlichen Netzwerks.
Fahrtziel Natur, die Kooperation der drei großen Umweltverbände
BUND, NABU, VCD sowie der Deutschen Bahn fördert die Vernetzung
von nachhaltigem Tourismus und umweltfreundlicher Mobilität
und sichert damit das Naturerbe und die Biodiversität.
Weiterführende Informationen, Naturreiseangebote und viele
aktuelle Tipps im Internet unter
www.fahrtziel-natur.de.
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