4.12.14
Lenkungskreis Eiszeitkunst beschließt Wanderausstellung
(rpt)
In seiner Sitzung am 28. November 2014 in Blaubeuren hat der
Lenkungskreis Eiszeitkunst beschlossen, eine Wanderausstellung
zum Thema eiszeitliche Kunst im Ach- und Lonetal erarbeiten zu
lassen. Damit soll das Thema eiszeitliche Kunst weiter in den Fokus
einer breiten Öffentlichkeit gerückt werden. Die Wanderausstellung
soll erstmals im Jahr 2015 in der Landesvertretung Baden-Württemberg
in Brüssel der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Die Ausstellung soll die Eiszeitkunst-Fundstellen im Alb-Donau-Kreis
und im Landkreis Heidenheim beschreiben. Zudem ist geplant, die
Präsentationsorte der Eiszeitkunst-Originale – das Urgeschichtliche
Museum Blaubeuren, das Ulmer Museum und der Archäopark Vogelherd – zu
zeigen. Die Wanderung des Menschen entlang des Donaukorridors soll
die Ausstellung vervollständigen.
Das Ach- und das Lonetal sind bedeutende Fundstätten für
eiszeitliche Kunst. Seit vielen Jahrzehnten werden wissenschaftliche
Ausgrabungen und Forschungsarbeiten vorgenommen. Zahlreiche, zum
Teil einzigartige Funde konnten dadurch geborgen und dokumentiert
werden. Die derzeit ältesten bekannten Funde sind ca. 42.000
Jahre alt und von herausragender kulturgeschichtlicher Bedeutung
für die Menschheit.
Der Lenkungskreis tagte unter dem Vorsitz von Regierungspräsident
Hermann Strampfer. Neben den Landtagsabgeordneten Jürgen Filius
MdL, Martin Rivoir MdL und Karl Traub MdL, Landrat Thomas Reinhardt,
dem Ersten Landesbeamten Heiner Scheffold und dem Vorsitzenden
des Koordinierungsausschusses der Arbeitsgemeinschaft Eiszeitkunst,
Bürgermeister a. D. Georg Hiller, nahmen weitere Vertreter
der Kommunen mit Höhlenstandorten, der Wissenschaft und der
Museen an der Sitzung teil.
Zur Umsetzung des Lenkungskreisbeschlusses unterzeichneten der
Alb-Donau-Kreis, der Landkreis Heidenheim und die Stadt Ulm einen
Vertrag. Damit schließt sich die Region Alb-Donau/Heidenheim/Ulm
erneut zusammen und bringt gemeinsam das Thema Eiszeitkunst voran.
Im März 2014 war die Arbeitsgemeinschaft Eiszeitkunst gründet
worden und hatte für die Gruppe die Dachmarke "Weltkultursprung" festgelegt.
Für die Wanderausstellung stellen die Baden-Württemberg
Stiftung, das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg,
der Alb-Donau-Kreis, der Landkreis Heidenheim und die Stadt Ulm
insgesamt 80.000 Euro zur Verfügung.
Neben der Erarbeitung einer Wanderausstellung hat der Lenkungskreis über
weitere Themen beraten. So soll baldmöglichst eine Homepage
zur Dachmarke „Weltkultursprung“ an den Start sollen.
Unter dieser Dachmarke werden die Eiszeitfunde aus dem Ach- und
Lonetal künftig vermarktet. Der Begriff „Weltkultursprung“ spielt
auf den Antrag des Landes Baden-Württemberg an, die Fundlandschaft
im Ach- und Lonetal mit ihren weltweit ältesten bekannten
Kunstwerken als Unesco-Weltkulturerbe anzuerkennen. In den Höhlen
des Ach- und Lonetals wurden die älteste figürliche Kunst
und die ältesten Musikinstrumente gefunden. Die Forschung
sieht darin einen kulturellen Sprung in der Entwicklung des Menschen.
Zudem soll ein Corporate Design der Dachmarke ein gemeinsames Erscheinungsbild
geben. In der Planung sind gemeinsame Prospekte und ein gemeinsame
Medienpräsentation.
Der Lenkungskreis Eiszeitkunst ist der Zusammenschluss der an
der Weiterentwicklung der Eiszeitkunst beteiligten politischen
und
wissenschaftlichen Akteure. Der Lenkungskreis tagt in der Regel
zwei Mal je Kalenderjahr. Vorsitzender ist Regierungspräsident
Hermann Strampfer. |