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3.12.14

RAF – Terroristische Gewalt

Ausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg seit 21. November in Berlin

(dhm) Das Deutsche Historische Museum zeigt vom 21. November bis 8. März 2015 die Ausstellung „RAF – Terroristische Gewalt“. Wie gingen Staat und Gesellschaft mit der terroristischen Gewalt um? Wie begründete die Rote Armee Fraktion ihre Attentate? Welche Folgen hatten die Gewalttaten für die Angehörigen der 34 Opfer und die Menschen, die einen Mordversuch überlebten? Für die Präsentation im Deutschen Historischen Museum wurde die Konzeption der ursprünglich unter dem Titel „RAF – Terror im Südwesten“ gezeigten Ausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg um wichtige Themenaspekte erweitert.

Noch nie veröffentlichte Filmausschnitte, Fotografien und zeitgenössische Flugschriften veranschaulichen Szenen der Gewalt, die von 1967 bis 1970 zur Radikalisierung der studentischen Protestbewegung in West-Berlin beitrugen. Die Erschießung von Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 und der Mordanschlag auf Rudi Dutschke am 11. April 1968 waren für viele Menschen ein Wendepunkt. Eine Minderheit entschied sich für den bewaffneten Kampf. Mit der gewaltsamen Befreiung von Andreas Baader am 14. Mai 1970 in Berlin nahm die Geschichte der RAF ihren Anfang. Von Gewalttaten und Aufrufen zu Gewalt, nicht nur in Berlin, zeugen wichtige Objekte und Dokumente. Die Entführung und Ermordung Hanns Martin Schleyers 1977 sowie die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“, bei deren Befreiung die neu gegründete Anti-Terroreinheit GSG 9 zum Einsatz kam, markieren den Höhepunkt der Gewalteskalation.

Fahndungsplakat: Anarchistische Gewalttäter, Mai 1972
Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Foto: Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Die Anschläge der RAF konzentrierten sich in den 1970er Jahren auf den Südwesten Deutschlands. Auf die Morde reagierte der Staat mit den größten Fahndungsaktionen seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Eskalation im „Deutschen Herbst“ 1977 erzeugte Angst und ein Gefühl der Ohnmacht. Briefe, Ton- und Filmdokumente vermitteln, wie sich Bürger und Politiker für das Ende der Gewalt engagierten und zugleich eine demokratische Streitkultur forderten.

Die „Aussteiger“, die in Folge der Zusammenarbeit zwischen der RAF und dem Ministerium für Staatssicherheit von 1980 bis 1990 mit neuer Identität in der DDR lebten, lässt die Ausstellung ebenfalls zu Wort kommen. Darüber hinaus spiegeln Schlagzeilen aus französischen, englischen und italienischen Zeitungen das internationale Interesse an den Gewalttaten der RAF wider. Schließlich zeigt die Ausstellung, dass die Auseinandersetzung mit den Gewaltverbrechen noch immer nicht zu Ende ist.

 
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