13.10.14
Sitzung des Denkmalrats 2014
Fachlicher Austausch über aktuelle Fragen der
Denkmalpflege unter Vorsitz von Regierungspräsident Johannes
Schmalzl |
Denkmalrat besichtigt die Sanierungsarbeiten in der Villa Reitzenstein
(rps) Vergangene Woche fand die diesjährige Sitzung des
Denkmalrates im Regierungsbezirk Stuttgart statt. Auf Einladung
der Landesarchitektenkammer
tagte das Gremium unter dem Vorsitz von Regierungspräsident
Johannes Schmalzl in diesem Jahr im Haus der Architekten in Stuttgart.
Die jährliche Sitzung dient dem Austausch über aktuelle
Denkmalfragen in der Region. „Baden-Württemberg besitzt
mit rund 90.000 Bau- und Kunstdenkmalen und über 60.000 bekannten
archäologischen Denkmalen eine nachhaltige Kulturlandschaft,
die ihresgleichen sucht. Diese für kommende Generationen zu
erhalten und gleichwohl Entwicklungs- und Erhaltungsmöglichkeiten
für die Zukunft zu gewährleisten, ist unsere gemeinsame
Aufgabe“, sagte Regierungspräsident Schmalzl.
Dem Denkmalrat gehören neben den Vertretern der Denkmalschutzbehörden
weitere Vertreter aus den kommunalen Landesverbänden und den
Kirchen, aus dem Kreis der Denkmaleigentümer sowie die staatliche
Hochbauverwaltung und weitere Experten an, die mit den Fragen des
Denkmalschutzes vertraut sind. Einmal im Jahr tritt der Denkmalrat
im Regierungsbezirk zusammen und berät über Fragen von
grundsätzlicher Bedeutung.
Die Mitglieder des Denkmalrates besichtigten in diesem Jahr die
laufenden Sanierungsarbeiten in der Villa Reitzenstein. Die Villa
wurde 1910-13 als
Wohngebäude für Helene von Reitzenstein errichtet und
bereits seit 1925 als Regierungssitz genutzt. Bei der noch bis
März 2015 laufenden Gesamtsanierung sollen neben einer vollständigen
Erneuerung der Haustechnik konstruktive und restauratorische Sanierungsmaßnahmen
erfolgen. Bei der Besichtigung konnte sich der Denkmalrat ein gutes
Bild über die zu beachtenden denkmalfachlichen Belange und
den bereits damals erfolgten Einsatz moderner Bautechniken wie
z.B. eine Rippendecke und ein Warmwasserfernheizsystem machen.
In der anschließenden Sitzung im Saal Egon Eiermann im Haus
der Architekten informierte sich der Denkmalrat dann über
das seit September laufende Projekt zur Vertiefung des Denkmalwissens.
Bei dem Projekt soll in den nächsten 3 Jahren das Wissen über
Kulturdenkmale ausgewählter Gattungen, Spezialgebiete und
Regionen vertieft und deren Denkmalwert bewertet werden. Dabei
handelt es sich u.a. um Kulturdenkmale des Spezialgebiets Mühlentechnik,
der Gattung Schlösser und Parks sowie der Gattung Landgasthöfe
in der Region Oberschwaben.
Ein weiteres Thema war das ehrenamtliche Engagement in der Denkmalpflege.
So unterstützen rund 200 ehrenamtliche Mitarbeiter die archäologische
Denkmalpflege beispielsweise bei der Beobachtung archäologischer
Verdachtsflächen und der Überwachung von Baumaßnahmen
vor Ort. Auch in der Bau- und Kunstdenkmalpflege sind die ehrenamtlichen
Mitarbeiter eine wichtige Unterstützung. So helfen beispielsweise
bei dem seit 2001 laufenden Projekt zur Erfassung von Kleindenkmalen
rund 2.300 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der
Erfassung von rund 65.000 Kleindenkmalen im Land mit. Darüber
hinaus gibt es im Land ein großes bürgerschaftliches
Engagement für einzelne Kulturdenkmale, wie beispielsweise
den Hoppenlaufriedhof in Stuttgart. |