15.10.14
Musée Tomi Ungerer – Centre international
de l’Illustration, Straßburg
Bosc -
Humor mit Schwarzer Tinte
(mvs) Endlich widmet ein französisches Museum dem Zeichner
Bosc eine Hommage! Denn Bosc (1924 - 1973) zählt zu den Vätern
der modernen Satirezeichnung und gilt als einer der Größten
unter den französischen Karikaturisten des 20. Jahrhunderts.
Er inspirierte Boll, Bretécher, Cabu, Copi, Loup, Reiser
und Wolinski und war mit Chaval, Desclozeaux, Folon, Morez, Mose,
Sempé und Tetsu befreundet.
Sein Werk überdauerte die Moden wie die Jahre; es umfasst
rund 3000 Zeichnungen, die in französischen und ausländischen
Zeitungen sowie in zahlreichen Alben veröffentlicht wurden.
Bosc nahm darin seine Zeit genau unter die Lupe und sah künftige
Entwicklungen voraus. Mit Intuition und Klarsicht und einem minimalistischen
Strich schuf er ein poetisches Universum mit bittersüßem
Unterton. Die Schwerpunkte seines Schaffens – Liebe, Paarbeziehung,
Sex, Gesellschaft, Politik – sind wiederkehrende Themen der
Satirezeichnung, nehmen aber bei Bosc eine besonders absurde Ausprägung
an.
rechts: Bosc (Jean Maurice Bosc) (1924-1973), Tout, mais pas ça
(Lui, Nr. 52, April 1968, S. 115), Aquarell auf Papier, 29,2 × 20,8
cm, Sammlung Alain Damman © Familie Bosc
Die Ausstellung zeigt 250 Originalzeichnungen und Dokumente aus
französischen und ausländischen Privatsammlungen und öffentlichen
Einrichtungen wie der Bibliothèque Nationale de France und
dem Musée Calvet in Avignon. In mehreren Abschnitten veranschaulicht
sie die kritische Auseinandersetzung des Zeichners mit gesellschaftlichen
und politischen Themen und beleuchtet das Umfeld der Karikatur
im damaligen Frankreich.
Der Ausstellungskatalog wird von Straßburger Museen herausgegeben.
Ausstellungsbegleitend sind in der Bibliothek der Museen (MAMCS)
Alben und Zeichnungen von Bosc aus der Sammlung von A. Damman zu
sehen.
17.10.2014 - 1.3.2015 |