30.1.14
August Lorent - Lichtbilder vom Nil 1859/60
Ausstellung des saai in der Badischen Landesbibliothek (blb)
Der Mannheimer Naturwissenschaftler Dr. August Lorent (1813-1884)
zählt zu den Pionieren der Fotografie. Seit 1853 illustrierte
er seine Expeditionsberichte mit Lichtbildern, so auch seine dritte Ägytenreise,
die ihn 1859/60 bis nach Nubien führte. Von dort brachte Lorent
etwa 120 Aufnahmen mit. Das Südwestdeutsche Archiv für
Architektur und Ingenieurbau | saai zeigt vom 8. Februar bis 26.
April 2014 in der Badischen Landesbibliothek 50 dieser Aufnahmen
in einer Ausstellung.
Erstmals reiste Lorent 1838 durch Nordafrika. In Venedig entstanden
1853 seine ersten datierten fotografischen Aufnahmen. 1858 kehrte
er von Venedig nach Mannheim zurück und unternahm von dort
aus bis 1865 mehrere lange Forschungsreisen. Sie führten ihn über
Spanien und Algier nach Ägypten und Nubien, nach Griechenland,
in die Türkei, nach Syrien und Palästina. In der zweiten
Hälfte der 1860er Jahre schließlich entstanden seine
Dokumentationen württembergischer Baudenkmäler. Seine
Photographien präsentierte Lorent auf vielen Ausstellungen,
erstmals 1854 in München und 1855 auf der Pariser Weltausstellung.
Er veröffentlichte sie mit meist eigenen Kommentaren.
Lorent stellte seine Aufnahmen nicht als Daguerreotypien auf versilberter
Kupferplatte her, sondern nach dem Wachspapierverfahren. Dabei
wurde ein Papiernegativ mit heißem Bienenwachs getränkt.
Da noch keine Vergrößerungen vom Negativ möglich
waren, strebte man möglichst große Negativformate an.
Lorents Negative waren bis zu 45 x 55 cm groß.
Von Lorent sind heute über 1.000 unterschiedliche Fotografien
bekannt und etwa 800 erhalten. Das Südwestdeutsche Archiv
für Architektur und Ingenieurbau besitzt die größte
Sammlung von Lorent-Fotografien.
Ausstellungseröffnung:
Freitag, 7. Februar 2014, 19.00 Uhr
Badische Landesbibliothek,
Vortragssaal
Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe
Eintritt frei
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