3.6.14
Klosterruine Allerheiligen
Erlebnispädagogik im Schwarzwaldkloster
Neue Kooperation
in Allerheiligen Neues Leben in der alten Klosterruine
hoch im Schwarzwald: In Allerheiligen starten die Staatlichen
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eine
Kooperation mit dem Verein EOS Erlebnispädagogik aus Freiburg.
Ab Juni bietet der Verein besondere Führungen und Touren
in der Ruine an und betreibt ein Gästehaus und Schullandheim
in den Gebäuden.
Berühmte Ruine mit Wasserfall
Berühmt ist die romantische Ruine in ihrer grandiosen
Lage am Ende eines steilen Tals mit den Wasserfällen des
Lierbachs: Das macht die eindrucksvollen Spitzbögen und
Mauern zu einem der beliebtesten Ziele vieler Schwarzwald-Touristen.
Zum Kloster gehören aber auch Wirtschafts- und Wohngebäude,
in denen seit jeher etwa der „Klosterhof“, die
Gastwirtschaft von Allerheiligen, residiert. Weitere Gebäude,
lange in der Nutzung der Diözese Mainz, standen in den
letzten Jahren leer. Hier eröffnet der Verein EOS ein
Gästehaus für Schulklassen und Jugendgruppen, aber
auch für Familien und Individualtouristen.
Klosterruine Allerheiligen bei Oppenau-Lierbach. Bild © SSG/lmz
Achim Mende
Erlebnispädagogische Arbeit in den Klosterruinen
Für Gruppen, Teams und Familien hat das Team von EOS ungewöhnliche
Angebote entwickelt, etwa die Führung „Der Schatz
von Allerheiligen“. Unterschiedliche Themen stehen zur
Auswahl. Dr. Michael Birnthaler, Leiter des Instituts EOS Erlebnispädagogik
Freiburg, rühmt die außergewöhnliche Atmosphäre
in Allerheiligen. Man sei „sofort verzaubert von dem
Charme der ehemaligen Klosteranlage“. Neben den Führungen
biete EOS auch für Gruppen vierstündige Touren an
ebenso wie professionelle Team-Trainings. „Kürzlich
haben wir die drei Unterkünfte in Allerheiligen vollständig
renoviert und liebevoll hergerichtet“, so Birnthaler.
Daher seien ab sofort Übernachtungen im Areal der Klosterruine
möglich.
Konzept passt in das historische Monument
Andreas Falz, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser
und Gärten Baden-Württemberg, zeigte sich erleichtert
darüber, dass für die historischen Gebäude des
Klosterensembles wieder eine angemessene Nutzung gefunden wurde. „Die
Monumente der Landesgeschichte für viele Menschen zu erschließen“ sei
eine der zentralen Aufgaben der Staatlichen Schlösser
und Gärten. Die pädagogische Arbeit des Vereins passe
ausnehmend gut zu dieser Aufgabe – und füge sich
perfekt in die besondere Situation der Klosterruine.
Über 800 Jahre Geschichte
Uta von Schauenburg, eine Dame des mittelalterlichen Hochadels
und Witwe des Herzogs Welf VI. von Calw, gründete das
Kloster vor über 800 Jahren. Sie war eine Tante des
Stauferkaisers Friedrich Barbarossa und verwandt mit den
wichtigsten Herrschergeschlechtern. In ihre Klosterstiftung
holte sie den Prämonstratenserorden; sechs Jahrhunderte
lang entfalteten die Mönche ihren Einfluss in den Schwarzwaldtälern
um Allerheiligen, unter anderem, indem sie eine Klosterschule
betrieben. Am Beginn des 19. Jahrhunderts endete mit der
Säkularisation die Zeit des Klosters. Die Gebäude
zerfielen – um zu einem zweiten Leben zu erwachen.
Maler, Schriftsteller und die ersten Schwarzwaldtouristen
entdeckten die romantische Schönheit der Ruine. Unter
anderem besuchte der berühmte amerikanische Autor Mark
Twain die Klosterruine. Die einzigartige Verbindung der Überreste
des Klosters mit den dramatischen Wasserfällen und dem
dunklen Wald machte Allerheiligen zu einem der Top-Anziehungspunkte
der ersten Reisenden – und das hat sich bis heute nur
wenig verändert.
www.eos-allerheiligen.de
www.klosterruine-allerheiligen.de |