14.11.13
Wiesen mit mysteriösem Streifenmuster
Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe wird derzeit
die Artenvielfalt auf verschiedenen Wiesenflächen erhöht.
Aus diesem Grund können Spaziergänger in der Umgebung
von Elchesheim-Illingen und Durmersheim derzeit Wiesen mit einem
besonderen Streifenmuster entdecken: Grüne Wiesenstreifen
wechseln sich mit braunen Streifen ab, die keinen Bewuchs mehr
zeigen. Hintergrund der braunen Streifen sind Naturschutzmaßnahmen
im Rahmen des LIFE+-Projekts „Rheinauen bei Rastatt“.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat hier einen Landwirt
beauftragt, mit einer Fräse auf einzelnen Streifen ein Saatbett
für Wiesenblumen herzustellen. Auf diesen Streifen wird durch
den Landschaftspflegetrupp des Regierungspräsidiums in den
kommenden Tagen Saatgut ausgestreut, das auf artenreichen Wiesen
der Umgebung mit einem Mähdrescher geerntet wurde.
Das Regierungspräsidium geht davon aus, dass in zwei Jahren
im Gewann Bietigheimer Hecken bei Elchesheim-Illingen und In der
großen Ar in Durmersheim wieder Margeriten, Heilziest und
Großer Wiesenknopf in den Wiesen blühen. In der Vergangenheit
sind hier durch ungenügende Pflege viele der attraktiven Wiesenblumen
verschwunden. Da nur wenige Wiesenpflanzen flugfähige Samen
oder eine langlebige Samenbank im Boden haben, müssen die
Samen dieser Arten erst wieder neu auf die Wiesenfläche gebracht
werden. Viele Wiesenpflanzen gehören zu den Kaltkeimern, die
erst keimen, wenn sie dem Frost ausgesetzt waren. Die Aussaat im
Herbst gewährleistet, dass sich diese Arten im Frühjahr
auch entwickeln können.
Magere und artenreiche Mähwiesen zählen zu den Besonderheiten
der Kulturlandschaft in Süddeutschland. Sie stehen nach der
europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie unter besonderem
Schutz.
Finanziell beteiligen sich an der Umsetzung dieser Maßnahme
neben der Europäischen Union und dem Land Baden-Württemberg
auch die Gemeinden Durmersheim und Elchesheim-Illingen.
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