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4.2.13

„Menschen im Krieg“: Deutsche und französische Archive planen für 2014 Wanderausstellung aus Anlass der 100-jährigen Wiederkehr des Beginns des Ersten Weltkrieges

Kooperationsvereinbarung heute im Regierungspräsidium unterzeichnet

(rpf) Im Jahr 2014 soll am Oberrhein eine grenzüberschreitend konzipierte Wanderausstellung auf Reisen gehen. Unter dem Motto „Menschen im Krieg. 1914–1918 am Oberrhein“ werden die staatlichen Archivverwaltungen im Elsass und in Baden-Württemberg gemeinsam bis zum nächsten Jahr eine deutsch-französische Wanderausstellung mit einem Begleitkatalog erarbeiten. Viele Dokumente sollen dann auch online recherchierbar sein. Ab Frühsommer 2014 wird die Ausstellung in Städten und Gemeinden im gesamten Oberrheingebiet zu sehen sein. Eine entsprechende Vereinbarung wurde heute im Beisein französischer und deutscher Fachleute vom Vizepräsidenten des „Comité du Monument National du Hartmannswillerkopf“, Jean Klinkert und Prof. Dr. Robert Kretzschmar, Präsident des Landesarchivs Baden--Württemberg, im Beisein von Gastgeberin Bärbel Schäfer unterzeichnet.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer würdigte dieses grenzüberschreitende Projekt: „Ich sehe es als eine Pflichtaufgabe der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, an die menschlichen Schicksale, die sich mit den tragischen Ereignissen des 1. Weltkrieges am Oberrhein verbinden, zu erinnern. Die Ausstellung soll dazu beitragen, einseitige nationale Sichtweisen aufzubrechen und ein gemeinsames historischen und europäisches Bewusstsein zu entwickeln“.

Mit der Ausstellung soll der 100-jährigen Wiederkehr des Beginns des Ersten Weltkrieges gedacht werden. Die Präsentation will nicht traditionelle national- oder militärgeschichtliche Fragestellungen aufgreifen, sondern sie stellt den Menschen in den Mittelpunkt, der als Einzelner dem modernen Krieg als Täter und/oder Opfer ausgeliefert ist. Die Ausstellung wagt den Sprung über alte Grenzlinien hinweg. Deutsche und französische Historiker rekonstruieren gemeinsam das Oberrheingebiet als einem historischen Erfahrungsraum von Krieg, aber auch von Frieden. Die Idee zu dieser Ausstellung haben Jean Klinkert, der Direktor des Tourismusverbandes des Oberelsass, Dr. Kurt Hochstuhl, Leiter des Staatsarchivs Freiburg und Jürgen Oser, Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Regierungspräsidium Freiburg, entwickelt.

Charles Buttner, Präsident des oberelsässischen Generalrates, betonte die Einmaligkeit dieses Projektes: Es sei nicht nur das erste seiner Art am Oberrhein, sondern das erste binationale Projekt überhaupt in Europa, das sich auf diese Weise mit dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzt. Für ihn ist es ein wichtiger Baustein des interkulturellen Dialoges am Oberrhein.

Für Prof. Kretzschmar ist das gemeinsame Projekt der Archive auch eine logische Folge des dort gesammelten Wissens: Gerade in den Archiven lasse sich der Erste Weltkrieg anhand authentischer Quellen unmittelbar und ungeschminkt jenseits aller ideologischen Perspektiven erforschen. Allein das Generallandesarchiv Karlsruhe, so Kretzschmar, besitzt mit den Unterlagen des XIV. badischen Armeekorps eine zentrale Quellenüberlieferung für die Geschichte des Ersten Weltkriegs. Dokumente in einem Gesamtumfang von mehr als einem Regalkilometer erzählen vom Kriegsalltag in unserer Region. Dieser Quellenbestand wird rechtzeitig zum Jahr 2014 komplett online recherchierbar sein, auch der umfangreiche Fotobestand von mehr als 10.000 Aufnahmen ist bereits digitalisiert und steht der Öffentlichkeit dann ebenfalls online zur Verfügung.

siehe auch: Netzwerk der Geschichtsvereine

 
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