30.1.13
Interférences / Interferenzen. Architecture. Allemagne – France,
1800-2000
Ausstellung im Musée d'Art moderne et contemporain,
Straßburg
Eine große Ausstellung über Architektur, Kunst und
Geschichte zeigt ein bisher unbearbeitetes Panorama der architektonischen
und städtebaulichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland,
von der Französischen Revolution und dem Kaiserreich bis auf
unsere Zeit.
Die Ausstellung, deren Thema nicht gerade zu den Schwerpunkten
in den Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland während
der vergangenen zwei Jahrhunderte gehörte, zeichnet in den
Städten, Denkmälern, Debatten und großen intellektuellen
Entwürfen den europäischen architektonischen Raum, wie
er sich in den vergangenen zwei Jahrhunderten entwickelt hat.
Präsentiert werden Architekten, Künstler und Intellektuelle
von Karl-Friedrich Schinkel, über Gottfried Semper, Viollet-le-Duc,
Le Corbusier oder Rudolf Schwarz, bis Jean Nouvel, die am Schnittpunkt
der französischen mit der deutschen Baukultur gearbeitet haben.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den gegenseitigen Beziehungen zwischen
den Großstädten Paris und Berlin. sowie in den durch
Annexion und Besatzung geprägten Grenzregionen, wie Straßburg,
Metz, dem Rheinland und der Saar.
René Binet, Projektt für ein monumentales Zugangstor zur
Weltausstelung 1900 in Paris. Aquarell. © Cl.
Musées de
Sens - E. Berry
Mit 400 selten oder noch nie gezeigten Werken und Objekten trägt
die Ausstellung der Dynamik des Austauschs und der gegenseitigen
Beeinflussung Rechnung und zeigt Pläne und Architekturzeichnungen,
Modelle, Fotografien, Filme, Bücher und Kunstobjekte, darunter
auch Hauptwerke von Victor Hugo, Fernand Léger, Marcel Gromaire
und Gerhard Richter.
Die neun Abteilungen, in die sich die Ausstellung gliedert, rücken
die Auseinandersetzungen mit der Gotik und dem Klassizismus ins
Licht, die Entwicklungen des Industriezeitalters, die Frage des
Städtebaus und des Nationalismus am Ende des 19. Jahrhunderts,
die Ästhetik der Reform, die Modernität zwischen den
Kriegen, die Zeit der Besetzung und des Wiederaufbaus, und schließlich
die Entwicklung der Architektur zum Spektakulären, die Krise
der Moderne in der Jahren zwischen 1960 und 1980. Den Abschluss
macht die europäische Perspektive nach dem Fall der Berliner
Mauer.
Die Stadt Straßburg und ihre bemerkenswerte Architektur
steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Die Geschichte der Neustadt
(oder der „deutschen“ Stadt) ist ein Gegenstand der
besonderen Entwicklung, mit dem die Stadt die Klassifizierung durch
die UNESCO ausweiten will. Ebenfalls gezeigt werden die Gartenstädte
und die Stadtentwicklungspläne von Paul Schmitthenner aus
dem Jahr 1942. Der Straßburger Teil endet mit der Passerelle
von Marc Mimram (2004), die Straßburg mit Kehl verbindet
Eckhardt Schultze-Fielitz: Raumstadt, 1959. Kunststoff, Karton,
Metall, Holz, Zeichnung, Papier, Miniaturmodelle. Collection FRAC
Centre, Orléans © Philippe Magnon
Ein Katalog vereint an die zwanzig Aufsätze renommierter
Autoren und 450 Illustrationen.
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Deutschen
Architekturmuseum Frankfurt, wo sie vom 28. September 2013 bis
13. Januar 2014 gezeigt wird, und stellt einen Beitrag zum Deutsch-französischen
Jahr – 50. Jahrestag des Elysée-Vertrags dar.
Informationen:
Musée d’art moderne et contemporain de Strasbourg
1 place Hans Jean Arp - 67000 Strasbourg
Ö
ffnungszeiten : Dienstag bis Sonntag 10h - 18h. Montag geschlossen
Tarif : 7 € (ermäßigt : 3,5 €)
Textvorlage
Musées de Strasbourg |