2.8.13
Klosteridyll, reichlich Geschichten, perfekte Ferienlandschaft:
Kloster Schöntal
(ssg) Verwunschen und eine Entdeckung wert: Kloster Schöntal
im Jagsttal ist ein absolutes Kleinod. Das Kloster ist eine Gründung
des 12. Jahrhunderts. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte es eine
besondere Blüte, die mit dem legendären Abt Benedikt
Knittel verbunden war. Er trat im Juli vor 330 Jahren sein Amt
in Schöntal an – ein guter Anlass, einen Sommertag in
der lieblichen Landschaft der Hohenlohe zu planen.
Gegründet vor 856 Jahren
Vor 837 Jahren zogen die Mönche hier ein, gegründet war
das Kloster aber schon einige Jahre zuvor, 1157. Die Zisterzienser
gaben ihren Klöstern oft klangvolle Namen wie „Vallis
speciosa“ – das „schöne Tal“, wie
das Ort auf Lateinisch heißt. Die frommen Mönche gaben
damit ihrer Verehrung von Gottes Schöpfung in all ihren Details
poetischen Ausdruck. Und damit haben sie bis heute recht behalten:
Schön ist es hier im Tal der Jagst. Im Kreuzgang des Klosters
begegnet man dem Grabmal eines der bekanntesten Ritter überhaupt.
Das Relief aus dem 16. Jahrhundert erinnert an Götz von Berlichingen,
den „Ritter mit der eisernen Hand“, von Goethe in seinem
Drama verewigt und populär gemacht durch den ziemlich herzhaften
und zur Redensart gewordenen Gruß. Die Familie derer von
Berlichingen residierte in der Burg des nahen Jagsthausen. In Kloster
Schöntal bestattete das Adelsgeschlecht seine Toten.
(Bild: Klosterkirche Schöntag. © SSG)
Abt Knittel und seine Verse
Was man heute in Schöntal erlebt, ist allerdings ein Neubau
des 17. und des 18. Jahrhunderts. Bei aller Größe des
ehrgeizigen Erweiterungsprojektes: Heute präsentiert sich
das einstige Kloster dadurch in hellem, heiterem Barock. Der wichtigste
Bauherr des barocken Neubaus trägt einen bekannten Namen:
Es ist der Abt Benedikt Knittel. Er wurde vor 330 Jahren, im Jahr
1683, in sein Amt als Abt berufen. Der agile Geistliche ist berühmt
für seine ungewöhnliche Dichtung. Auf Schritt und Tritt
begegnet man in Schöntal den oft witzigen Versen. In Deutsch
und in Lateinisch schmücken die gereimten Weisheiten die Kirche
und die Konventgebäude, Fassaden und Innenräume. Sie
machen Kloster Schöntal zu einem einzigartigen literarischen
Denkmal – und damit ist das Kloster wohl einzigartig auf
der Welt.
So viel Kultur und Geschichte – und noch mehr Natur: Das
Kloster liegt in perfekter Radel-Landschaft, direkt am malerischen
Radweg entlang der Jagst. Das freundliche Flüsschen ist so
sauber, dass es sogar zum Baden einlädt – auch in Schöntal.
Rund ums Kloster gibt es Spazier- und Wanderwege durch die idyllische
Hohenlohe-Landschaft, etwa zur barocken Heiliggrabkapelle auf dem
Kreuzberg. Schöntal – das ist einer der schönsten
Geheimtipps für einen Urlaubstag im Ländle. |