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11.6.13 - Hochwasser-einsatz des Kultur-wehres Kehl/ Straßburg und der Polder Altenheim


 

4.7.13

Integriertes Rheinprogramm:

UNESCO-Vertreter aus 20 Nationen besuchen die Polder Altenheim

(rpf) Zum siebten Mal besuchte in der vergangenen Woche eine Gruppe von internationalen Experten die Polder Altenheim nahe der Stadt Kehl am Rhein. Die 21 Teilnehmer aus 20 Nationen absolvieren zurzeit das United Nations Environmental Program (UNEP), ein Weiterbildungsprogramm der UNESCO an der Universität Dresden. Unter der Leitung von Dr. Rolf Baur informierten sich die Vertreter aus Ministerien und staatlichen Einrichtungen aus Entwicklungs- und Schwellenländern über den aktuellen Stand der Forschung und Entwicklung in Umweltmanagement-Themen in Deutschland. Im Rahmen des Besuchs der Polder Altenheim stand das Thema umweltverträglicher Hochwasserrückhalt auf dem Programm. Dr. Ulrike Pfarr vom Regierungspräsidium Freiburg informierte die Expertinnen und Experten aus Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika über Planungen und Betrieb der Hochwasserrückhalteräume am Oberrhein.

Vor dem Hintergrund der extremen Fluten an Elbe und Donau stieß die diesjährige Exkursion auf ganz besonders großes Interesse bei den Teilnehmern. Der erfolgreiche Einsatz der Polder Altenheim, der auf der Rheinstrecke zwischen Karlsruhe bis Speyer die Hochwasserwelle um bis zu 29 cm reduziert hatte, konnte an vielen Stellen im Gelände wegen der Sediment- und Geschwemmselablagerungen im Gelände und den Verfärbungen in Laub und Geäst noch eindrücklich nachvollzogen werden. So nutzte Ulrike Pfarr die Gelegenheit und ließ in einem Waldbestand von den Teilnehmern rote Bändel an den Bäumen anbringen, um die Überflutungshöhe des aktuellen Hochwassereinsatzes zu markieren.

Die internationalen Experten, überwiegend in den Bereichen Umwelt-, Forst- und Agrarwissenschaften tätig, interessierten sich für die ökologischen Flutungen, den technischen Betrieb der Polderanlagen sowie die Hochwassertoleranz von Flora und Fauna.

Insgesamt zeigten sich die Besucher beeindruckt von der Polder-Landschaft und den Maßnahmen des Integrierten Rheinprogramms. So sagte Elvina Hoarau von den Seychellen: „Im Umwelt und Energieministerium bin ich zuständig für Hochwasser- und Küstenschutz. Die hier bekommen Informationen sind für mich äußerst nützlich und werden mir bei meiner Arbeit helfen.“

Für Pradeep Singh, Deputy Secretary im Forests and Environmet Department (Gandhinagar, Indien) waren insbesondere die ökologischen Flutungen von großem Interesse. "Da in Indien regelmäßig viele große Flüsse über die Ufer treten, kann das Modell des Integrierten Rheinprogramms für uns sehr nützlich sein", führte er aus. Leider musste der abschließende Höhepunkt, die angekündigte Kahnfahrt durch die Polder, aufgrund der laufenden ökologischen Flutungen ausfallen - was Rolf Bauer aber sicher nicht davon abhalten wird, Ulrike Pfarr im nächsten Jahr wieder um Unterstützung bei der Fachexkursion zu bitten, denn besonders dieser Teil des internationalen Weiterbildungsprogramms hat sich bewährt.

 
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