12.12.13
Vorgeschichtliche Grabenanlagen bei Heilbronn-Neckargartach
Präsentation einer Neuerscheinung am 11. Dezember
2013 im Museum im Deutschhof in Heilbronn
Die Umgebung von Heilbronn zählt zu den reichsten
archäologischen Fundlandschaften in Baden-Württemberg.
Seit dem Beginn der systematischen Luftbildarchäologie vor
etwa 30 Jahren wurden hier zahlreiche Fundstellen aus der Luft
entdeckt. Besonders auffällig sind dabei vor allem die vorgeschichtlichen
Grabenanlagen, deren Spuren heute vom Boden aus nicht mehr erkennbar
sind. Eine im Museum im Deutschhof in Heilbronn präsentierte
Neuerscheinung trägt den Titel „Vorgeschichtliche Grabenanlagen
bei Heilbronn-Neckargartach“ und wurde vom Landesamt für
Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart als Band 98
der Reihe Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg
herausgegeben. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister
Harry Mergel führt Prof. Dr. Dirk Krausse, Landesarchäologe
im Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium
Stuttgart die Buchvorstellung durch. Anschließend folgen
zwei fachliche Vorträge von Dr. Andrea Neth vom Landesamt
für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart und
vom Autoren Dr. Martin Hees.
Die Aufmerksamkeit der Landesdenkmalpflege richtete sich auf die
zunehmende Gefährdung und Zerstörung dieser Bodendenkmale
durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Lössböden
und die zunehmende Bebauung. Zur Überprüfung und Datierung
der Luftbildbefunde und zur Erkundung ihres Erhaltungszustandes
wurden in zahlreichen Grabenanlagen Sondagegrabungen und Bohrungen
durchgeführt.,
Die Neuerscheinung beschäftigt sich mit drei Grabungen, die
zwischen 1987 und 1995 auf der Gemarkung Heilbronn-Neckargartach
unter der Leitung von Dr. Jörg Biel durchgeführt wurden.
Die älteste Anlage ist das dreifache Grabensystem im Gewann „Werthalde“,
1994/95 teilweise ausgegraben, das eine nur in spärlichen
Resten überlieferte Siedlung der jüngeren Urnenfelderzeit
umschloss. Die einfache Grabenanlage im Gewann „Hermannsgrund“,
ausgegraben 1989, ist eine kleine Siedlung der frühen Hallstattzeit.
Die beiden kleinen, von sehr tiefen Gräben umgebenen Anlagen
auf dem „Nonnenbuckel“ wurden in den Jahren 1987/88
vollständig erkundet und erbrachten bisher für Südwestdeutschland
einzigartige Befunde eines Kultplatzes der Mittel- und Spätlatènezeit.
Das Buch ist im Buchhandel zu einem Preis von 29 Euro (ISBN: 978-3-8062-2873-1)
erhältlich. Nähere Infos beim Konrad Theiss Verlag -
Darmstadt (www.theiss.de).
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