4.2.13
30 Millionen Mal das Bild von Kloster Maulbronn
Zwei-Euro-Münze als Botschafter Baden-Württembergs
in Europa
(ssg) Baden-Württembergs ältestes UNESCO-Denkmal als
Botschafter des Landes in 30 Millionen Geldbörsen: Seit dem
1. Februar ist eine neue 2-Euro-Münze im Umlauf. Sie zeigt
zwei Ansichten von Kloster Maulbronn. Andreas Felchle, der Bürgermeister
der Stadt Maulbronn und Peter Braun, der Leiter der Klosterverwaltung
von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg,
stellten am Montag vor Gästen aus Politik, Kultur und Medien
die neue Münze der Öffentlichkeit vor – natürlich
in Kloster Maulbronn.
„Angeprägt“ hat die neue 2-Euro-Münze Nils
Schmidt, der baden-württembergische Minister für Finanzen
und Wirtschaft, in der Staatlichen Münze in Stuttgart-Bad
Cannstatt. Offiziell dem Zahlungsverkehr übergeben wurde die
baden-württembergische Münze am 1. Februar von Bundeskanzlerin
Angela Merkel und Ministerpräsident Winfried Kretschmann in
Berlin. Reihum bestimmen die Bundesländer das Motiv einer
neuen Münze – und zwar jeweils in dem Jahr, in dem sie
den Vorsitz des Bundesrates innehaben.
In Kloster Maulbronn konnte die Euromünze jetzt prägefrisch
dort präsentiert werden, wo ihr Motiv herstammt. Dass die
Klosteransicht ein gültiges Zahlungsmittel ziert, ist keine
Kleinigkeit: 30 Millionen Stück beträgt die Auflage.
Peter Braun, der Leiter der Klosterverwaltung in Maulbronn, ist
stolz darauf. Er geht davon aus, dass damit die Bekanntheit des
baden-württembergischen UNESCO-Denkmals steigen wird. „Wenn
die Münzen erst einmal in Europa unterwegs sind, hat unser
Kloster ein ganz anderes ‚Standing‘ bei internationalen
Touristen“. Für die Staatlichen Schlösser und Gärten
sei es eine besondere Ehre, dass Maulbronn ausgewählt wurde.
In den letzten Jahren haben die deutschen Bundesländer sich
mit berühmten Monumenten auf Euro-Münzen präsentiert,
etwa mit dem Lübecker Holstentor, dem Kölner Dom oder
mit Schloss Neuschwanstein. „Die 2-Euro-Münze ist auch
ein Zeichen dafür, dass Maulbronn seit der Aufnahme in die
Welterbeliste der UNESCO in der internationalen Liga der touristischen
Ziele spielt“, so Andreas Felchle, der Maulbronner Bürgermeister.
Was zeigt die neue Münze? Die Abbildung fasst zwei besonders
markante Ansichten von Kloster Maulbronn zusammen. Sie zeigt im
rechten Teil die Klosterkirche mit der berühmten Vorhalle,
dem Paradies, aus dem Jahr 1220. Dazu kommt links der bekannte
Dreischalen-Brunnen, ein Wahrzeichen von Maulbronn. Geschaffen
hat die Münzvorlage der Künstler Eugen Ruhl, auch er
ein Baden-Württemberger: Er lebt in Pforzheim. Die Jury des
Gestaltungswettbewerbs lobte seinen Entwurf: „Die Prägnanz
dieser Teilansicht der Westfassade und die baugeschichtliche Bedeutung
des Paradieses sind herausragend umgesetzt“. Außerdem
wird die Motivkombination hervorgehoben: „Dieser äußere
Gebäudeteil wird hervorragend ergänzt durch den aus dem
Gebäudeinneren stammenden dreischaligen Brunnen des gotischen
Brunnenhauses. Damit werden die wesentlichen Baustile der Klosteranlage
prägnant dokumentiert.“ Dem Künstler sei es gelungen,
in überzeugender und hervorragender Weise das Thema und den
Charakter des Ensembles darzustellen, urteilte das Preisgericht.
Kloster Maulbronn, 20 Kilometer nordöstlich von Pforzheim,
gehört seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Und nicht nur
die Klosterkirche und die Gebäude innerhalb der Klostermauern:
Zum Besonderen des einzigartigen Erhaltungszustandes, mit dem sich
das einstige Zisterzienserkloster vor anderen Monumenten auszeichnet,
gehört es, dass auch die von den Mönchen angelegten Bewässerungssysteme
mit Teichen und Kanälen noch existieren – und sogar
noch die Klosterweinberge.
Bild Münzen: Staatliche Münze Baden-Württemberg |