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9.7.13

Regierungspräsidium Freiburg macht Leopoldskanal „ökologischer“

Wanderungshindernis für Fische und Kleinlebewesen wird beseitigt

(rpf) Das Regierungspräsidium Freiburg lässt ab der kommenden Woche die „Jamborschwelle“ im Leopoldskanal bei Rheinhausen umbauen. Ziel der Maßnahme, die aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) kofinanziert wird, ist die Herstellung der Durchgängigkeit für Fische und Kleinlebewesen am derzeit untersten Wanderungshindernis im Flussgebiet Elz-Dreisam durch den Bau einer Rauen Blocksteinrampe.

Der Wasserbauingenieur Jambor hat 1959 die später nach ihm benannte Sonderbauweise eines festen Wehrs entwickelt, um Hochwasserabflüsse mit möglichst geringer Wassertiefe ableiten zu können. Allerdings verhindern solche Wehre den Fischaufstieg vor allem bei Niedrigwasser. Dies trifft auch für die etwa 2 km oberhalb der Mündung in den Rhein vorhandene Schwelle im Leopoldskanal mit einer Höhendifferenz von ca. 1 m zu, welche den Aufstieg der Fische in die oberhalb gelegenen Flussabschnitte von Elz und Dreisam sperrt, für die mittelfristig auch die Wiederansiedlung von Lachs und anderen Wanderfischarten geplant ist.


Die Jambor-Schwelle im Leopolskanal. Bild © RP Freiburg

Die Schwelle muss bleiben, da unter ihr zwei große Betonrohre liegen, in denen die Wasserführung des durchgehenden Altrheinzuges und des Stückergrabens unter dem Leopoldskanal in nördliche Richtung zum Naturschutzgebiet Taubergießen läuft.

Zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit wird daher unterhalb der Schwelle auf einer Länge von ca. 32 m eine naturnahe Blocksteinrampe errichtet und darin eine Rinne ausgebildet, auf die sich bei Niedrigwasserführung des Leopoldskanals der Abfluss konzentriert und die auch großen Fischarten wie dem Lachs gerecht wird.

Die als „Beckenpaß“ gestaltete Rampe verläuft im Bereich des Mittelwasserbettes zwischen den bestehenden Betonmauern und den mit Steinpflaster gesicherten Vorlandflächen, die unverändert bleiben. Insgesamt 8 Querriegel aus versetzt angeordneten großen Blocksteinen bilden zusammen mit einer Packlage aus Steinen zwischen den Querriegeln die Tragkonstruktion des neuen Fischaufstieges.

Die Zufuhr des Steinmaterials auf die Baustelle erfolgt weitgehend von der linken Uferseite über den Breitgießenweg bzw. den parallel zum Leopoldskanal verlaufenden Deichbegleitweg. Dazu wird zuerst ein so genannter Fangdamm aus Erdmaterial errichtet, um den Wasserfluss auf einer Seite des Leopoldskanals zu konzentrieren und damit die Steinsetzarbeiten unabhängig vom Wasserstand ausführen zu können.

„Wir wollen den Schwellenumbau bis Herbst 2013 abschließen; dabei werden insgesamt etwa 2.500 Tonnen Granitsteine verbaut. Die Gesamtkosten der Maßnahme, die vom Land Baden-Württemberg und aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) finanziert wird liegen bei ca. 350.000 €“, so Bernd Walser vom Regierungspräsidium Freiburg.

 
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