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7.5.13

Stätte der Reformation in Frankreich:

La Rochelle

(o2e) Direkt am Atlantik, im Golf von Biskaya, liegt die 1000-jährige Hafenstadt La Rochelle, „die schöne Rebellin“, wie die Franzosen sie liebevoll nennen. Kaum eine Stadt an der Westküste Frankreichs ist so lebendig und hat so viel Lifestyle zu bieten mit malerischen Plätzen, stimmungsvollen Straßen und reichem Kulturerbe. Die Fußgängerzone, eine der ältesten von Frankreich, sowie die angrenzenden Straßen, sind voller bezaubernder Geschäfte für Kleidung, Schmuck, Antiquitäten, Wohn-Accessoires und Delikatessen. Besonders im Szene-Viertel „Saint Nicolas“ gibt es kleine Boutiquen, aus denen man nie wieder raus möchte. Auf Schatzsuche kann man auch auf dem Flohmarkt in der Rue St.-Nicolas gehen, der donnerstags und samstags stattfindet. Regionale Köstlichkeiten gibt es in den Markthallen auf der Place du Marché, von frischem Fisch, über Meeresfrüchte bis hin zum Chabichou, einem der typischen Ziegenkäsesorten der Gegend.

Eine Pause kann man in einem der vielen Cafés einlegen, zum Beispiel dem jugendstilistischen „Café de la Paix“, Lieblingscafé des Schriftstellers Georges Simenon. Dann geht es weiter durch schmale Gassen und geheimnisvolle Passagen, zu versteckten Plätzen und Hinterhöfen. Die rue de l’Escale wirkt wie eine Zeitmaschine: Man fühlt sich um Jahrhunderte zurückversetzt.

Gegründet im 10. Jahrhundert, war La Rochelle zunächst ein Fischer- und Salzgärtnerdorf. Der Salz- und Weinhandel verschaffte der Stadt den wirtschaftlichen Aufschwung und noch heute prägen mittelalterliche Häuser und prächtige Patrizier-Villen mit imposanten Steinfassaden sowie elegante Bogengänge entlang der Straßen das Stadtbild. Auch das Renaissance-Rathaus, eines der schönsten der Welt, oder der Justizpalast und das Hôtel de la Bourse, beides eindrucksvolle klassizistische Bauwerke aus dem 18. Jahrhundert, zeugen vom Wohlstand der Stadt. Der Bischöfliche Palast aus der Zeit Ludwigs XVI. beherbergt das sehenswerte Musée-des-Beaux-Arts, das hauptsächlich der Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts gewidmet ist.

Am Vieux Port, dem alten Hafen, säumen historische Reeder-Häuser mit Restaurants und Cafés die Uferpromenade. Der Tour de la Chaîne und der Tour Saint-Nicolas aus dem 14. Jahrhundert verteidigten den Hafeneingang und leuchten heute des Nachts ankommenden Booten und Schiffen sicher den Weg zu ihren Anlegeplätzen. La Rochelle verfügt über drei weitere Häfen: Den Handelshafen La Pallice, den Fischereihafen Chef de Baie und den größten Yachthafen der europäischen Atlantikküste, Les Minimes.

Seit 1976 stellt La Rochelle kostenlos Fahrräder zur Verfügung – ein sinnvolles Fortbewegungsmittel für eine Stadt mit über 140 Kilometern Radwegen und 2600 Sonnenstunden im Jahr - damit übertrifft die Gegend sogar die Côte d’Azur! Nicht umsonst bezeichnet man den Küstenstreifen auch als „Côte de Lumière“, die Küste des Lichts. Nichts wie hin!

La Rochelle - Hafeneinfahrt

Anmerkung der Redaktion:

La Rochelle war eine der festen Plätze in Frankreich, die den Reformierten ("Hugenotten") im Edikt von Nantes 1598 zugestanden worden waren.

"Rebellin" heißt die Stadt, weil sie sich - getreu der Lehre der Reformierten, dass Widerstand gegen eine ungerechte und unchristliche Obrigkeit nicht nur erlaubt, sondern geradezu geboten ist - angesichts der wachsenden Repressionen Ludwigs XIII. gegen die Hugenotten 1621 für unabhängig vom französischen Königreich erklärt hatte. Diesen Widerstand brachen Ludwig XIII. und sein Minister Richelieu durch eine achtmonatige Belagerung der Stadt 1627/28.

Bilder: © open2europe

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