24.7.13
Das Konstanzer Konzil als Wegbereiter der Reformation
Bund fördert Landesausstellung zum Konziljubiläum
mit 150.000 Euro
(stk) Als herausragendes Ereignis auf dem Weg zur Reformation
fördert der Bund das 600jährige Jubiläum des Konstanzer
Konzil 2014 bis 2018. Andreas Jung, Bundestagsabgeordneter für
den Wahlkreis Konstanz, informierte vergangene Woche in einer
Pressemitteilung, dass die Große Landesausstellung „Das
Konstanzer Konzil. Weltereignis des Mittelalters 1414 bis 1418" aus
den Mitteln des Förderprogramms „Reformationsjubiläum
2017" mit 150.000 Euro unterstützt wird.
Das Badische Landesmuseum Karlsruhe zeigt in der Ausstellung
unter anderem den religionsge-schichtlichen Weg von John Wiclif über
Jan Hus, Hieronymus von Prag und das Konstanzer Konzil bis hin
zur Reformation.
„Die einflussreichsten Fürsten und Theologen sowie
die Gesandtschaften, die von Lissabon bis Konstantinopel, von Uppsala
bis Damaskus, ja sogar aus Äthiopien angereist waren, machten
Konstanz von 1414 - 1418 zum Zentrum der gesamten Christenheit",
so Prof. Dr. Harald Siebenmorgen, Direktor des Badischen Landesmuseums. „Dieses
damalige Weltereignis in einer Ausstellung am historischen Originalschauplatz
mit allen modernen technischen Anforderungen wiederaufleben zu
lassen, ist eine gewaltige Aufgabe. Umso mehr freuen wir uns über
die finanzielle Unterstützung, die die Erkenntnis zum Ausdruck
bringt, dass das Konstanzer Konzil wesentlich beitrug zum epochalen
Umbruch vom Mittelalter zur Renaissance."
„Der Reformstau, den das Konstanzer Konzil trotz seines „gelungen" zu
nennenden Ausgangs hinterlassen hat, bildete den Ausgangspunkt
zu einer erneuten Bewegung, die 100 Jahre später in die Reformation
mündete. Mit der Person des Jan Hus, der während des
Konzils auf den Scheiterhaufen geführt wurde, identifizierten
sich die Reformatoren in besonderem Maß. Die Große
Landesausstellung schlägt diesen Bogen vom Konzil zur Reformation.
Dank der großzügigen Förderung durch den Bund ist
es möglich, die hierzu nötigen Recherchearbeiten durchzuführen
und den Exponaten eine ihrer Bedeutung würdige Präsentation
zu geben." - so die Kuratorin der Ausstellung Frau Dr. Karin
Stober.
Die große Bedeutung, die das Konstanzer Konzil und die Landesausstellung
auf Bundesebene spielen, spiegelt sich auch in der Schirmherrschaft
des Bundespräsidenten Joachim Gauck für die Ausstellung
wider.
Das Konstanzer Konzil führte unterschiedliche europäische
Geisteshaltungen am Vorabend der Reformation zusammen und gab Impulse,
die Europa noch heute prägen. Das Konziljubiläum 2014
bis 2018 vermittelt mit vielfältigen Veranstaltungen grundlegende
Kenntnisse, die zum Verständnis der Reformation als europäisches
Ereignis wichtig sind. Ruth Bader, Geschäftsführerin
der Konzil-stadt Konstanz, dankte Andreas Jung für sein Engagement
in Berlin. Im November vergangenen Jahres hatte er gemeinsam mit
Oberbürgermeister Uli Burchardt bei Kulturstaatsminister Bernd
Neumann im Bundeskanzleramt für die Unterstützung des
Konziljubiläums geworben. „Die Entscheidung von Staatsminister
Bernd Neumann, das Konziljubiläum und die Landesausstellung zu fördern, zeigt, dass das Konstanzer Konzil nicht nur von
herausragender regionaler Bedeutung ist, sondern ein Ereignis,
das deutsche und europäische Geschichte geschrieben hat! Wir
freuen uns, auch 2014 bis 2018 wieder Europa in Konstanz begrüßen
zu dürfen, um gemeinsam Gegenwart und Zukunft zu gestalten." |