25.1.13
Zeit des Umbruchs und der Neuordnung
Ausstellungen und Vortrag zur Entstehungsgeschichte
des Heidelberger Katechismus in der Pfalz
(lkpf)
Das 450. Jubiläum des Heidelberger Katechismus stellt die
Evangelische Kirche der Pfalz in den Mittelpunkt mehrerer Veranstaltungen.
Ausstellungen und Vortragsveranstaltungen beleuchten die Entstehungsgeschichte
des neben Luthers Katechismen wohl bedeutendsten evangelischen
Glaubensbekenntnisses der Reformationszeit. Verfasser war der in
Heidelberg und Neustadt lehrende und in der Neustadter Stiftskirche
bestattete Universitätstheologe Zacharias Ursinus (1534 -
1583).
Oberkirchenrat Michael Gärtner eröffnet am 24. Januar,
15 Uhr, im Zentralarchiv in Speyer die Ausstellung „Ursinus
und der Heidelberger Katechismus“. Elf Tafeln bilden die
Epoche vor 500 Jahren ab. Es sei eine Zeit des Umbruchs gewesen, „als
die Menschen gefangen waren in der Angst vor Gottes Strafe. Kritik
an der Kirche und die Suche nach Erlösung führten zur
Reformation“, erklärt Pfarrer Michael Landgraf. Der
Leiter des Religionspädagogischen Zentrums in Neustadt hat
die Präsentation zusammengestellt und schlüpft zur Eröffnung
selbst in die Rolle des Ursinus. Die Schau erzählt von der
damaligen Kurpfalz, stellt die wichtigsten Reformatoren vor, erläutert
die Glaubensrichtungen, die sich nach der Reformation entwickelten
und beleuchtet das Leben von Ursinus. Die Tafeln werden ergänzt
durch reformierte Bibelausgaben und Ausgaben des Heidelberger Katechismus. „Wir
möchten mit der Ursinus-Ausstellung insbesondere Schüler
und Religionslehrer ansprechen. Vor allem die Probleme, die die
Menschen vor 500 Jahren bewegten und vor deren Hintergrund auch
der Katechismus verstanden werden muss, sind nachvollziehbar dargestellt,
sagt Gabriele Stüber, die Leiterin des landeskirchlichen Zentralarchivs.
Eine weitere Ausgabe der Schau wird als Wanderausstellung vom 29.
Januar bis 19. März im Bibelhaus in Neustadt gezeigt.
Vom 18. Februar bis 15. März präsentiert die Bibliothek
und Medienzentrale in Speyer eine Katechismus-Doppelschau: Die
Wanderausstellung „450 Jahre Heidelberger Katechismus“ des
Reformierten Bundes stellt auf zwölf Tafeln Entstehung, Inhalt
und Wirkung des Glaubensbekenntnisses dar. Eine von Traudel Himmighöfer,
der Leiterin der Bibliothek und Medienzentrale erarbeitete Buchausstellung
zeigt, ausgehend vom Heidelberger Katechismus, die weitere Entwicklung
von Katechismus und Bekenntnis in der Geschichte der Evangelischen
Kirche der Pfalz bis heute. Titel: „Von Heidelberg nach Leuenberg.
Die Katechismen und Bekenntnisse der pfälzischen Landeskirche“. „Den
Glauben ins Leben ziehen… Der Heidelberger Katechismus als
Handbuch des christlichen Lebens und konfessionelle Neuordnung“ ist
Titel eines Vortrags der Kirchenhistorikerin und Direktorin des
Mainzer Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte,
Irene Dingel, am 21. Februar, 18 Uhr, mit dem die Bibliotheksausstellung
offiziell eröffnet wird. „Mit den beiden Veranstaltungen
will die Bibliothek und Medienzentrale der Evangelischen Kirche
der Pfalz den Heidelberger Katechismus in seinem Jubiläumsjahr
als klassischen – zeitlosen wie zeitgebunden – Bekenntnistext
vorstellen“, erklärt Himmighöfer.
Mit der „Erfolgsgeschichte und Bedeutung eines Klassikers
der Christentumsgeschichte“ befasst sich auch eine Tagung
der Evangelischen Akademie der Pfalz in Zusammenarbeit mit dem
pfälzischen und dem badischen Verein für Kirchengeschichte
am 18. und 19. Januar im Protestantischen Bildungszentrum Butenschoen-Haus
in Landau.
Die Ausstellung im Zentralarchiv in Speyer, Domplatz
6, läuft vom 25. Januar bis 25. Oktober und ist geöffnet
Montag bis Donnerstag, 8 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 13 Uhr, Gruppenführungen
nach Vereinbarung. Kontakt: 06232 / 667-182.
Die Wanderausstellung
vom 29. Januar bis 19. März im Bibelhaus in Neustadt, Stiftstraße
23, ist geöffnet Dienstag und Donnerstag, 9 bis 17 Uhr sowie
nach Vereinbarung. Inhaltliche Fragen beantwortet Michael Landgraf,
Telefon 06321 / 33559, E-Mail: michael.landgraf@evkirchepfalz.de.
Weitere Stationen sind die Religionspädagogischen Zentren
Ludwigshafen (8. April bis 4. Juli), Bolanden (5. bis 26. September)
und St. Ingbert (23. September bis 18. Oktober).
Die Ausstellung in der Bibliothek und Medienzentrale in
Speyer,
Roßmarktstraße 4, läuft vom 18. Februar bis 15.
März, Öffnungszeiten Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr
sowie Montag, Dienstag und Donnerstag, 14 bis 16 Uhr.
Der Vortrag
von Irene Dingel am 21. Februar findet im Großen Sitzungssaal
des Gebäudes in der Roßmarktstraße 4 statt. Kontakt
unter Telefon 06232/667-415.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen
ist frei. |