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15.1.13

Hochwasser 2012 an Rhein und Leopoldskanal

(rpf) Seit der Fertigstellung des Hochwasserschutzes Rheinhausen war das vergangene Vorweihnachtshochwasser bisher das größte, das im Leopoldskanal abgeflossen ist: Am 23.12.2012 ergaben die Messungen 172 m³/s im Leopoldskanal einen Spitzenwert von über 170 m³/sec., was ca. einem dreijährlichen Hochwasser entspricht. Etwas zeitlich versetzt folgte eine Hochwasserspitze im Rhein mit ca. 2.700 m³/s, die einen Einsatz des Pumpwerks Rheinhausen erforderlich machte. Von 16:00 Uhr am 23.12.2012 bis etwa 12:30 Uhr am 24.12.2012 war es in Anwesenheit der Bereitschafts-Mitarbeiter des Regierungspräsidiums erfolgreich in Betrieb.

Der natürliche Geschwemmsel-Rechen (Benjeshecke) am Taubergießen hat auch dieses Mal wieder dem Wasserzustrom standgehalten und das meiste Treibgut aufgefangen. Seit dem 7. Januar wird dieser Bereich von Mitarbeitern des Betriebshofes Riegel und der Firma Elrec, Herbolzheim, gereinigt und teilweise durch Nachlegen von Holz wieder auf die erforderliche Höhe gebracht.

Der Zivilisationsmüll, der bei jeder Hochwasserwelle anscheinend unvermeidbar, insbesondere in der vegetationsfreien Zeit, aus den Einzugsgebieten der Elz und der Dreisam zuströmt, wurde bis heute größtenteils bereits entfernt. Vor Beginn der nächsten Vegetationsperiode im Frühjahr werden wie bisher die Ufer der Gewässerläufe im Naturschutzgebiet des Taubergießens komplett gesäubert sein.

Sonstige kleinere hochwasserbedingte Umlagerungen von Kies und Ausspülungen im Bereich von Geländekanten und Wegen, die typisch für ein Überflutungsgebiet sind, werden im Rahmen der regulären Gewässerunterhaltung durch das Personal des Betriebshofes Riegel ausgebessert. Die wenigen Gehölze, die an den Gewässern durch die Erosion den Halt verloren haben und in den Altrheinzug gestürzt sind, werden, wo notwendig, vor Ort als so genannter ingenieurbiologischer Verbau zur Ufersicherung verarbeitet.

Alle nach dem Hochwasser im Dezember 2010 aufgetretenen und ausgebesserten Schäden an den neuen Fischtreppen im Bereich des Weihers, die Niederhausener Rheinstraße am Stubwirtsweiher und der damalige Durchbruch am Holzplatzweg haben den Wassermassen standgehalten. Geringfügige Ausspülungen in den Deckschichten der Wege werden zeitnah eingeebnet und verdichtet. Die jetzt neu aufgetretenen Schäden des Hochwassers traten weiter östlich des ehemaligen Durchbruchs auf, wo im Bereich von Rohrdurchführungen die Rohre durch rückschreitende Erosion freigelegt wurden. Die Schäden werden in den kommenden Wochen voraussichtlich bis Ende Februar ausgebessert und gesichert. Bis zum Abschluss der Maßnahmen bleibt der Holzplatzweg gesperrt.

Die Kosten für die neuerlichen Sicherungsmaßnahmen am Holzplatzweg werden voraussichtlich insgesamt 50.000 Euro betragen – zum Vergleich, das Land Baden – Württemberg hat zur Verbesserung des Hochwasserschutzes Rheinhausen rd. 20 Mio. Euro investiert. Die Kosten für die Schadensbeseitigung übernimmt vereinbarungsgemäß das Land.

Trotz der Schäden sollten aber nicht die vielen geplanten positiven Wirkungen der beiden Maßnahmen „Revitalisierung Taubergießen“ und „Hochwasserschutz Rheinhausen“ vergessen werden. Zunächst ist dabei die erhebliche Verbesserung der Hochwassersicherheit für die Ortslagen von Rheinhausen zu nennen. Dazu kommen die zahlreichen positiven ökologischen Effekte im Naturraum Taubergießen wie z. B. die stärkere Durchströmung der Gewässer, was die Verschlammungen beseitigt und die Kiessohle der Altrheingewässer wieder freilegt. Es bilden sich neue Kiesbänke, Kolken und Uferabbrüche, die zu einer enormen Strukturverbesserung beigetragen haben und neue Laichplätze für Kieslaicher sowie wichtige Lebensräume für seltene Arten der Rheinauen wie z. B. den Eisvogel schaffen.

 
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